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Vitocal 250-AH - 1-phasig oder 3-phasig?

Guten Abend,

 

mal eine technische Frage, die vor einem halben Jahr wohl keiner gestellt hätte: Von der Vitocal 250-AH in der Leistungsklasse A.10 (12kW) gibt es zwei Ausführungen: Eine mit einem 1-phasigen 230V Stromanschluss und eine mit einem 3-phasigem 400V Anschluss. Leistungstechnisch scheinen die beiden Varianten identisch und auch sonst finde ich keine Unterschiede in den Beschreibungen (ausser knapp 200 Euro mehr für die Drehstromvariante).

 

Der 1-phasige Anschluss hätte doch den Vorteil, dass er sich, falls der Strom mal wegbliebe, auch mit einem kleinen Notstromaggregat am Leben halten liesse (viel Wärme für wenig Strom). Bei dem 3-phasigem dürfte das nicht so einfach sein, da er wahrscheinlich keinen Ersatzstrom verträgt (alle 3-Phasen synchron aus einer Phase). Was spricht für die 3-phasige Drehstromvariante (ausser einer reduzierten Schieflast)? 

 

Danke für Eure Rückmeldungen

 

Matthias

 

10 ANTWORTEN 10

Hallo Matthias,

 

wie du schon geschrieben hast wird ein Notstrombetrieb oder PV Inselbetrieb, Nulleinspeisung mit dem 3 phasigen Gerät schwieriger oder nicht möglich sein.

 

Dafür kann die Kabeldicke kleiner gewählt werden bzw. hat man  weniger Verlust auf dem Anschluss Kabel.

 

VG Michael

 

 

Hallo zusammen,

 

ich stehe vor dem selben 'Problem'. Ich habe eine Vitocal 250A für 400V, d.h., drei Phasen. Daneben habe ich auch eine PV Inselanlage mit 10 kWh Batteriespeicher. Die versorgt von März bis Oktober das ganze Haus zu fast 100%, allerdings nur mit einer Phase (ja, ich weiß, Schieflast). Jetzt überlege ich auch, ob ich die drei Leitungen der Vitocal einfach auf eine Phase zusammenschalten kann. Dann könnte ich zumindest im Sommer mit dem Überschuss der PV das warme Waser zubereiten. Das sind am Tag so ca. 1,5 kWh, das schafft die PV locker. Ich glaube nicht, dass die Anlage wirklich mit Drehstrom arbeitet, sondern dass lediglich eine Lastverteilung auf drei Phasen erfolgt. Laut Aussage des installierenden Elektrikers wird kein Drehfeld benötigt. Wenn dem so ist, dann könnte alles über eine Phase laufen (ja, wieder Schieflast). 

 

Konnte bis heute nichts Konkretes dazu in Erfahrung bringen. Ich trau mich nicht es einfach zu versuchen. Kann dazu jemand was sagen?

 

Gruß aus Berlin

Peter


@rollerfan  schrieb:

...Ich glaube nicht, dass die Anlage wirklich mit Drehstrom arbeitet, sondern dass lediglich eine Lastverteilung auf drei Phasen erfolgt. Laut Aussage des installierenden Elektrikers wird kein Drehfeld benötigt.


Hallo,

 

mag sein, dass kein Drehfeld nötig ist, aber ohne Drehfeld hast du leider  keine 400 V.

 

VG 

 

Wir reden doch von der Außeneinheit, oder? Da ist keine Heizung drin sondern ein Kompressor und eine Pumpe, also Motoren. Und wenn die für 400V 3ph gebaut sind dann ist das ein Drehstrommotor, und natürlich benötigt der ein Drehfeld. Wird also nix mit Ersatzeinspeisung ...

 

In dieser Leistungsklasse sind allerdings Einphasenmotoren 230V 1ph durchaus machbar und haben auch kaum geringere Wirkungsgrade, denn das wäre ihr eigentlicher Nachteil. Bei größeren Motoren sähe das anders aus, aber davon reden wir hier ja nicht.

 

LG Michael

 

PS. Bin vom (Elektro-)Fach :))

Hallo Michael,

 

ja, wir reden von der Außeneinheit. Der Kompressor ist ja kein einfacher Motor, wo man die drei Phasen über ein Schütz o.ä. entweder ein oder aus schaltet, sondern ein Inverter mit gleitender Regelung, je nach Bedarf. Das kann man auch sehr schön an der schwankenden Leistungsaufnahme verfolgen. Der Motor wird also geregelt. Sowas macht man oft über einen elektronischen Frequenzumrichter, der Ausgang drei um 120 Grad versetzte Phasen ausgibt und die Frequenz dem Bedarf anpasst. So einem Frequenzumrichter könnte am Eingang auch nur eine Phase haben und am Ausgang drei Phasen für den Kompressormotor. Dann könnte man von der Theorie her am Eingang alle drei Phasen zusammenschalten.

 

Die 400 Volt mit hoher Leistung werden vom Innengerät für die Zusatzheizung benötigt, was aber nur im tiefen Winter vorkommt, wenn überhaupt. Der Teil soll und muss auch direkt am Netz bleiben. 

 

Aber wie gesagt, ohne genaue Kenntnis der Kompressorsteuerung möchte ich da keine Experimente machen.

 

LG Peter 

 

PS. Bin auch vom (Elektro-)Fach, auch wenn ich die letzten 30 Jahre in der IT tätig war. Sowas verlernt man nicht :))

Hallo,

 

in Zusammenhang mit dem hohen Standby-Verbrauch der Außen Einheit  bei 200-S und 200-A hatte mal jemand Infos zur "Stator-Heizung" der Emerson Verdichter recherchiert und gepostet.

Dabei hält der Inverter den Verdichter darüber auf Betriebstemperatur.

 

Hier ein Datenblatt von Emerson

https://climate.emerson.com/documents/copeland-scroll-variable-speed-compressors-motor-control-drive...

 

Da gibt es Inverter für 110, 230 und 400 V

Ich möchte stark bezweifeln dass der 400 V Inverter an 230 läuft.

 

VG Michael

Hallo,

 

interessanter Link. 

 

Die Frage ist halt, ob wirklich mit 400 Volt gearbeitet wird. Die 400 Volt liegen ja nur zwischen den Phasen an, also zwischen L1 und L2 und L3. Wenn aber L1, L2 und L3 nur gegen N gehen, dann sind es nur drei mal 230 Volt.  Sowas wird z.B. teilweise bei Kochfeldern und kleinen Durchlauferhitzern gemacht. Das wäre theoretisch möglich und die Last würde nur auf die 3 Phasen aufgeteilt um keine Schieflast zu erzeugen. Der Inverter macht vermutlich sowieso erst mal Gleichspannung daraus um dann per PWM, o.ä., wieder drei Phasen mit variabler Frequenz zu erzeugen (wenn es ein Drehstrommotor ist). Oder der Kompressormotor läuft gleich mir geregelter Gleichspannung (so würde ich es machen).

 

Aber ich weiß es nicht und zum Test ist mir ein zerstörter Inverter zu teuer.

 

LG Peter

Also bisher noch nichts dabei, was für einen Drehstrom Anschluss spricht. Habe daher jetzt meine Bestellung auf einphasig geändert.... Jetzt nur noch 6 Monate warten und dann ans basteln gehen (weil Handwerker gibt es ja leider nicht mehr). 

 

Gefühlt bringen die letzten 6 Monate für die Energiewende mehr als die letzten 60 Jahre.... 

Die einphasige Version gibt es aber nur bis (ich glaube) 6 oder 7 kW. Das kann zumindest im Winter knapp werden, insbesondere wenn man darüber auch Warmwasser macht.

 

Meine Überlegungen haben sich im Prinzip auch erledigt. Aktuell verbraucht die Anlage pro Tag ca. 1 kWh für Warmwasser. Bei 30 kWh im Monat und 20 Cent sind das gerade 6 Euro. Wenn das Wetter kälter wird sind es dann vielleicht 10 Euro im Monat. Dafür lohnt der Umbau nicht, das rechnet sich nie. 

Naja, ich habe für mich mal diese Rechnung aufgemacht:

 

Aktuell brauchen wir rund 35.000kWh pro Jahr an Wärme (Heizung + WW) - wunderschöner großer Altbau von 1924. Bei 6ct Gas macht das pro Jahr 2.100 Euro. Steigt der Gaspreis jetzt auf 12ct wären wir bei 4.200 Euro.

 

Meine Lösung wäre eine Hybridlösung (Gaskessel bleibt - WP kommt dazu). Über denn Daumen nehme ich mal an, dass ich 50% Gas einsparen kann (WW für 6 Personen und Heizung von März bis Oktober). Rechne ich jetzt 17.500 kWh mal 12ct Gas plus 17.500 kWh mit Strom (ich unterstelle mal einen Wirkungsgrad von 4:1 und einen Strompreis von 13ct  von meiner PV-Anlage) bin ich in Summe bei 2.668 Euro p.a.. Spart 1.500 Euro pro Jahr => in 10 Jahren habe ich die WP wieder drin (wenn ich den Handwerker spare, die WP mit 10T€ ansetzte und den Einbau für unter 5.000 Euro Materialkosten realisiert bekomme).

 

Musst Du den Strom mit 30ct rechnen sparst Du pro Jahr nur rund 600 Euro, dann wird es aus Kostensicht nicht aufgehen. Das ist dann eher was für das Öko-Gewissen und - um an das Thema von oben anzuschließen - etwas für einen Winter ganz ohne Gas mit Notstrom.

 

Da aber keiner weiss, wie sich die Preise entwickeln werden, ist das alles eh nur ein Schuss ins Grüne....