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Vitocal 333-g mit oder ohne Pufferspeicher?

Liebe Community, 

 

für unser Neubau-Einfamilienhaus (KfW 55, gut 220 m^2 mittels Fußbodenheizung beheizte Fläche) planen wir mit unserem Heizungsbauer eine Heizung. Die Wahl ist auf die Vitocal 333-g (Typ BWT 331.C06) gefallen, also eine modulierende Erdwärmepumpe. 

 

Nun empfiehlt uns der Heizungsbauer dazu einen 400-Liter-Pufferspeicher (Vitocell 100-E, SVPA, 400 l). Andererseits lese ich aber, dass die Pumpe zahlreich ohne jeglichen Pufferspeicher genutzt wird. Außerdem werden Pufferspeicher kritisiert, da höhere Vorlauftemperaturen notwendig sind als wenn er weggelassen wird. 

 

Wie lautet Eure Empfehlung? Die platzsparende Aufstellung ohne Pufferspeicher fänden wir sehr angenehm, aber ist das aus technischer Sicht problemlos möglich?

 

Beste Grüße

3 ANTWORTEN 3

Hallo,

 

der Beschreibung nach hat das Haus eine max. Heizlast von ca 6 kW.

Die C06 kann von 1,7 kW bis 8,6 kW modulieren.

 

In der Übergangszeit wird die Heizlast geringer sein als der Modulationsbereich.

Durch die große Speichermasse der FBH sollte  die Anlage auch auch unter diesen Bedingungen eine ausreichende Laufzeit erzielen. Ein 1m³ Estrich hat ca. die Speicherkapazität von 500l Wasser.

Bei 200m² FBH dürfte ein Durchfluss von 1500l/h zu realisieren sein.

Der Mindestdurchfluss der Vitocal sind 600l/h.

Lass aber trotzdem zur Sicherheit ein Überströmventil einbauen.

 

Es müssen alle Heizkreise der FBH zur Temperierung des Hauses verwendet werden

Wenn du die Heizkurve so einstellst ,dass die Raumtermostate immer  alle voll geöffnet sind und die Anlage thermisch an den Flowmetern abgeglichen ist, sehen ich hier keinen Grund einen weiteren Puffer einzubauen!

 

 

 

 

Lege größten Wert auf richtige Planung und Auslegung der FB.

Meist ist später das Bad zu kalt, der Besitzer schraubt dann die Heizkurve nach oben, die Thermostate der übrigen Räume schließen. Der Mindestdurchfluss  wird unterschritten und die Anlage geht auf Störung.

Der Planer muss von dir wissen, wie warm das Bad sein soll und wie warm die Nachbarräume sein werden.

Wenn das Schlafzimmer neben dem Bad liegt und da jemand den ganzen Winter mit offenem Fenster schlafen möchte, wird das im KFW 55 nicht funktionieren.

 

Wenn das alles richtig geplant ist und du die Anlage sinnvoll einstellst wird sie sehr gut ohne dem 400l Puffer funktionieren.

 

VG 

 

Hallo qwert089, 

 

ganz herzlichen Dank für Deine Antwort. 

 

Ein Überströmventil klingt sinnvoll, um den Mindestdurchfluss sicherzustellen. 

 

Warum müssen alle Heizkreise verwendet werden bzw. alle Heizthermostate offen sein? Auch, um den Mindestdurchfluss sicherzustellen - trotz Überströmventil? D.h., wenn die Pumpe heizt, muss sie das gesamte Haus heizen?

 

Was ist denn bei der Planung und Auslegung der FB-Heizung insbesondere zu beachten? Ich würde mich da eigentlich gerne auf meinen Heizungsbauer verlassen. Warum ist meist das Bad zu kalt? Wie wirkt sich die jeweils gewünschte Raumtemperatur auf die Planung der Heizung aus? 

 

Das Schlafzimmer mit offenem Fenster neben dem Bad wird nicht funktionieren, weil die Heizung auf eine gut gedämmte Hülle ausgelegt ist? 

 

Für mich hört sich das System zwar effizient, aber weniger benutzerfreundlich an. Täusche ich mich? Wäre eine Heizung mit Pufferspeicher zwar etwas weniger effizient, aber dafür benutzerfreundlicher bzw. unkomplizierter zu handhaben?

 

Entschuldige bitte die ganzen Fragen. Ich habe wenig Vorwissen, aber Deine Ausführungen helfen mir sehr. 

 

HG

 

PS: Falls es relevant ist, vielleicht noch folgende Informationen: Das Haus liegt auf 430 m ü. NN im Mittelgebirge. Die vom Heizungsbauer berechnete Heizlast beträgt 7,8 kW - es sind aber keinerlei Informationen unsererseits zu gewünschten Temperaturen oder so eingeflossen. Es ist zeitnah die Installation einer PV-Anlage geplant. 

Hallo,

 

>>alle Heizkreise verwendet werden bzw. alle Heizthermostate offen sein? 

weil die "unbeheizten Räume sonst über die Zwischenwände mit beheizt werden müssen und diese Räume eine höhere Heizkurve benötigen. Jedes Grad zusätzliche VL-Temp kostet 2,5% mehr Strom.

 

in einem KFW 55 Haus wirst du keine unterschiedlichen Raum Temperaturen realisieren können.

Der Energieverlust über die Innenwände wird bei 2-3 K Unterschied viel größer als der kalkulierte Energieverlust über die Auswände, für die die Heizung ausgelegt ist..

 

>zwar etwas weniger effizient, aber dafür benutzerfreundlicher bzw. unkomplizierter zu handhaben?

Ja das verzeiht eher Planungsfehler und funktioniert in gewissen Grenze auch  bei einem Wärmepumpen DAU ohne Fehlermeldungen.

 

Schau dir hier bitte die Menüpunkte "Wissen" und "FAQ" an

https://ingenieurbuero-heckmann.de/effizienzsteigerung-waermepumpe/

 

VG