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Warmwasserbereitung bei PV-Überschuss optimieren

Hallo,

 

Bei diversen Versuchen, die ich nun  bezüglich der WW-Bereitung bei PV-Überschuss durchgeführt habe, sind folgende - doch anfangs überraschende Ergebnisse zum Vorschein gekommen, die sicher für den einen oder anderen von Interesse sein könnten:

 

Ausgangslage:

Der Warmwasser-Puffer ist so eingestellt, dass dieser zwischen 40°C und 45°C betrieben wird. Bei entsprechendem PV Überschuss (Und PV-Batterieladung) wird der Puffer auf 55°C hochgeladen. Mit dieser Ladung kommen wir normaler Weise dann 2 Tage ohne Nachladung des WW-Puffers durch. Wenn jetzt in einer "Schönwetterphase" mehrere Tage hintereinander entsprechender PV Überschuss vorhanden ist, war es bisher so, dass jeden Tag der Puffer wieder - so gegen Mittag von ca. 50°C (Temperaturabfall seit der letzten Ladung vor 24h) auf die 55°C hochgeladen wurde. (Verdichter lauf für diese Hochladung ca. 1 Std.).

 

Versuch:

Nun habe ich die Software in meiner Regelung so angepasst, dass bei PV-Überschuss erst dann nachgeladen wird, wenn die Temperatur im WW-Puffer unter 45°C beträgt, was folgendes Regelverhalten nach sich gezogen hat: Da nach einer Ladung auf 55°C der Puffer erst nach ca. 2 unter die 45 Grad gefallen ist, wurde nun bei PV Überschuss nun von 44°C auf 55°C hochgeladen.

 

Ergebnis:

Was für mich nun überraschend war, diese Ladung ( Erhöhung um 11K ) hat nur 15 Minuten länger (sind gerade mal 25%) gedauert, als von den 50 °C auf 55°C (5K). Und das nur alle 2 Tage - ohne jeder Komforteinbuße. Das Bedeutet eigentlich, das der größte Energieanteil dafür verwendet werden muss, bis das die WP "hochgefahren" ist, alle Leitungen aufgewärmt sind, bis die erste "Nutzwärme" überhaupt im Puffer ankommt.

 

Durch diese Umstellung habe ich den Energiebedarf für die WW-Bereitung, und zusätzlich die WP-Taktung (=Verschleiß ) annähernd halbiert. Somit den Strombedarf halbiert, und den eingesparten Energieüberschuss ins Netz geladen, wo dieser sogar - derzeit zu einem sehr guten Preis noch dazu abgegolten wird, denn auch verschwendeter Sonnenstrom ist  - von der Wirtschaftlichen Seite gesehen - nicht wirklich kostenlos, wenn man diesen verkaufen kann.

 

Fazit:

Es ist somit wirtschaftlich nicht Sinnvoll sofort bei jedem PV-Überschuss, diesen in den WW-Speicher zu laden, sondern auch dieses Ladeverhalten, an die eigenen WW-Bedürfnisse zu optimieren.

 

lg

Guennie

46 ANTWORTEN 46

Soweit verstanden, danke!

D.h. du machst im Beladungsfall die Mischer auf, und die Vorlauftemperatur ergibt sich dann eben aus der im Speicher herrschenden Temperatur. Das wäre in deinem Fall die Temperatur, die du als Festwert an der WP eingestellt hast, oder? Bei einer aussentemperaturgeführten Vorlauftemperatur kann man in der Übergangszeit (AT>10°C) kaum von einer richtigen Beladung sprechen.

Ich arbeite beim Heizungspuffer nicht mit "Festwert", sondern mit "Normal"

 

Im Beladungsfall erhöhe ich nur das Niveau der Heizkurve sehr stark, dann machen die Mischer automatisch komplett auf, da die VL Temperatur für das "neue" Niveau dann zu niedrig ist.

Die VL Temperatur wird dann durch die herrschende Temperatur im Speicher bestimmt.

Das Ganze ist jedoch nur sehr kurz, da die 100L sehr rasch in die FBH geleitet sind. (siehe den Temperaturverlauf im VL und dazu jene im Speicher)

 

Anbei ein Snapshot, wo zwei Ladezyklen drauf sind:

der erste Zyklus (kleinere VL Temperatur) ist eine Nachladung wegen Unterschreitung der 0,2 Grad Grenze.

1) Sollwertveränderung durch Niveauanhebung von  -10 auf 4

2) Beladung der FBH --> Temperatur steigt je nach Sättigungsgrad des Estrich in der Hydraulischen Weiche und im Sekundär VL bzw. RL langsam an. 

3) Estrich ist "gesättigt" wenn die Temperatur in der Weiche den Abschaltpunkt überschritten hat.

Der Abschaltpunkt wird durch den VL Sollwert des wärmsten Heizkreis festgelegt. (zb. 32 Grad)

Zusätzlich kann über den Parameter 7209 (bei mir 10 Grad) die Abschaltung hinausgezögert werden.

Bei mir erfolgt die Abschaltung erst, wenn 41 Grad im Sekundärkreis VL erreicht sind.

 

Sobald die WP ab geschalten hat, senke ich das Niveau runter auf  -10 - hat zur Folge, das der Mischer sofort komplett schließt. (Aus dem Heizungspuffer kann kein Heizwasser in die FBH geleitet werden. (Siehe Kurve: Nach der Abschaltung kein Temperaturabfall im Puffer)

 

der zweite Zyklus (höhere VL Temperatur) ist eine Vorladung des Estrich für die Nacht........

 

Beladungsvorgaenge.jpg

Schade … mit dem REST API wird das so nicht gehen. Da müsste ich wahrscheinlich die Raumtemperatur anpassen um einen ähnlichen Effekt zu erzeugen 

j.

LG Jörg
Haus Baujahr 1995, Heizkörper, VC 250-A AWO-E-AC 251.16
Defekt seit Februar 2022 - Reparatur geplant Oktober 2023

Die Vorladung für die Nacht:

Wie im Snapshot ersichtlich, wurde eine Beladung um ca. 14:30 gestartet. (ausgelöst dadurch, da die Raumtemperatur um 14:30 unter den Sollwert von 21 Grad gefallen ist, und an der PV 2500W Überschuss vorhanden waren).

Als Erstes erfolgt dabei eine Niveauerhöhung von -10 auf 7

Dadurch werden die Mischer komplett geöffnet, und der Puffer in die Heizkreise entleert.

Durch die Untertemperatur im Puffer wird die WPGestattet, und liefert über die jetzt komplett offenen Mischer in die Heizkreise…….

Um 16:30 währe zwar vom Abschaltpunkt her noch eine weitere Beheizung möglich gewesen, da der Heizungspuffer noch nicht die Abschalttemperatur erreicht hat, aber da die Volle Beladung für die Nacht aus Erfahrung in der Übergangszeit nicht notwendig ist, beende ich die Beheizung um 16:30 indem ich das Niveau wieder auf -10 Runterstelle………

In den Kurven der Raumtemperaturen ist schön der Zeitverzögerte Anstieg zu sehen. Weiters sieht man den Unterschied im Temperaturabfall der beiden Heizkreise: Der Raum mit dem Radiatorenkreis beginnt relativ schnell wieder zu fallen, da hier die Pufferwirkung des Estrich nicht vorhanden ist. Hingegen im FBH Kreis ist in kein Abfall der Taumtemperatur erkennbar…..Der Raum wird nun in der Nacht durch den Estrich, und nicht mehr durch die WP „Gespeist“…….

 

lg

Guennie

 

 

Ich kann hier nur mal aufzeigen, welche grundsätzlichen Möglichkeiten einer Heizungsoptimierung es gäbe, und das diese auch in der Praxis funktionieren……

 

Leider ist es so, das ich bisher - bei keinem einzigen Heizungshersteller gesehen habe, das jemand solche vollkommen logisch erklärbare Regelungsmöglichkeiten in deren Regelungssoftware eingebaut hätte…..

 

Es gibt nichteinmal einen festgelegten Standard, damit die Geräte alle untereinander „Kommunizieren“ können. Die einen Setzen auf Modbus RTU, andere auf Modbus TCP, der nächste auf KNX, jeder Hersteller ein eigenes „Süppchen“. Und wenn man möchte, das hier die unterschiedlichsten Geräte miteinander Sprechen können, und das dann auch entsprechend machen, ist dies noch komplette individuelle Maßschneiderei, die niemand bezahlen kann/möchte. Alleine an dafür notwendige Zusatzhardware habe ich bisher locker € 1500 - 2000 investiert, und vom Softwareaufwand/Analysen/Messungen/Versuche u.s.w. sind hier mittlerweile auch schon lockere 2,5 Jahre an Arbeit hineingeflossen, ich machs aus technischem Interesse/Hobby, wo mittlerweile sogar etwas Benefit durch reduzierte Energiekosten dabei entsteht……Als ich damit damals angefangen habe, wurde ich noch von vielen „mitleidig belächelt“, so nach dem Motto „so derart viel Aufwand“ das bekommst doch niemals wieder herein, das Gas und der Strom kosten doch „Eh fast nix“…..u.s.w……..heute hat sich jedoch das Blatt komplett gedreht…….

 

 

Bei uns in Ö gibt es für solche Lösungen mittlerweile zwar sogenannte Komplettanbieter, die sich mit solchen Dingen beruflich beschäftigen, aber auch nur soweit begrenzt, das dies nur mit ganz bestimmten Geräten von ganz bestimmten Herstellern - am besten bei einem Neubau, bzw. einer Generalsanierung aus einer Hand - kombiniert wird……all jene, die zb. im Laufe der Zeit Renovieren, ausbauen erweitern, mit unterschiedlichsten Geräten von unterschiedlichsten Herstellern…..fallen um diese Möglichkeiten komplett um, und bekommen auf Grund der immer höher steigenden Energiekosten, ein echtes Problem…..

 

lg
Guennie

Die 'schicken' Lösungen von einigen Herstellern sind völlig überteuert, meist sehr kompliziert und ob sie so toll funktionieren sein mal dahin gestellt. Ich bin immer ein Freund pragmatischer Lösungen. Ich betreibe eine Insel-PV mit 10 kWh Speicher im Keller und ohne Einspeisung ins Netz. Mit dieser Anlage lebe ich von März bis Mitte September völlig autark. Im Winter muss man Strom dazukaufen. Über das Jahr deckt die PV aber 70% ab und der monatliche Abschlag beim Stromversorger liegt bei knapp 40 Euro. Trotzdem ist im Sommer noch einiges an Überschuss da. Das reicht zum Betrieb von zwei Split Klimaanlagen rund um die Uhr und es ist immer noch etwas übrig. Diesen Überschuss leite ich auf einen Heizstab im WW-Boiler. Für WW benötige ich mit der Wärmepumpe ca. 5 bis 6 kWh Wärmeleistung zum Aufheizen von ca. 39 auf 45 Grad, entsprechend ca. 1 bis 1,5 kWh Stromaufnahme der Wärmepumpe. Im Sommer läuft der Heizstab jetzt mehrere Stunden mit 1 kW und heizt das Wasser auf. Damit kann man die Wärmepumpe völlig ausschalten. Auch wenn meine PV nicht einspeisen kann, würde es nicht lohnen 5 kWh a 8 Cent einzuspeisen und dann 1,5 kWh a 32 Cent wieder zurückzukaufen. Im Winter läuft natürlich alles über die Wärmepumpe, da die PV keinen Überschuss liefert.

 

Theoretisch könnte man auch in den Pufferspeicher einen Heizstab einbauen. Leider bringt das nichts, da man es im Sommer nicht braucht und im Winter kein Überschuss der PV da ist, den man nutzen könnte.

 

LG Peter

zum Thema: wie "Toll" eine "optimal auf den Punkt" individuell abgestimmte Anlage funktionieren kann....

 

Eckdaten meiner Anlage:

Das Haus steht auf 700m Höhe, und somit oberhalb der Nebelgrenze - Sehr wenige Nebel/Dunst Tage im Jahr

dafür ca. 3,5-4 Grad im Jahresschnitt kälter als in der nächstgelegenen Stadt auf 270m

 

8 kWp PV

21 kW Batteriespeicher

8kW Luftwärmepumpe

kein Heizstab, da nur eine JAZ von 1

WW wird mit der WP mit maximaler Effizienz, und nur dann punktgenau geladen, wenn genügend Sonnenstrom vorhanden ist. (JAZ 3,4)

Heizung wird für die Nacht mit Sonnenstrom vorgeladen (Estrich als Energiespeicher) JAZ 3,3

kein Takten der WP in der Übergangszeit

kein Frischwassermodul sondern klassischer Schichtspeicher

keine Zirkulation

2 Personenhaushalt, keine Badewanne, sondern Duschen

 

September:

Bezug 85kW zum Preis von € 24,65

Einspeisung 285 kW vergütet mit € 146,63

 

Oktober:

Bezug 52kW zum Preis von € 15,08

Einspeisung 330 kW vergütet mit € 169,78

 

ungefähre Jahreshochrechnung lt. der Werte der letzten Jahre

Bezug 1020kW zum Preis von € 296.-

Einspeisung 3600 kW vergütet mit € 1852.-

 

lg

Guennie

 

Ihr bekommt aber ordentlich Vergütung … das ist in D eher ein Taschengeld 💁‍♂️
j.

LG Jörg
Haus Baujahr 1995, Heizkörper, VC 250-A AWO-E-AC 251.16
Defekt seit Februar 2022 - Reparatur geplant Oktober 2023

Das ist richtig, wir bekommen eine Vergütung zum aktuellen Marktpreis, und der ist durch die Merit Order derzeit sehr hoch, so um die € 0,51 / kWh.

Der Bezugspreis ist bei mir ca. € 0,29 / kWh aufgrund eines Langzeitvertrages beim Energieversorger, den ich bereits seit 26 Jahre habe.

 

Und klaro…..den Aufwand (einlesen in die ganze Tematik, rechnen messen programmieren, viele versuche u.s.w.) , den ich bisher in das Ganze Projekt gesteckt habe, darf man auch nicht rechnen….aber so ist es nun mal bei Hobbyprojekte…..😉

 

lg

Guennie

 

 

Vielen Dank @Guennie für die ausführliche Beschreibung. Ich finde das extrem spannend, und dem Nerd in mir jucken schon die Finger.... 😉 Von einer "Anlage" in deiner Dimension bin ich meilenweit entfernt, bzw. werde ich nie erreichen.

Da wir erst vor 3 Wochen ins neue Heim eingezogen sind, bin ich noch dabei, die ganze Technik kennen zu lernen. Der erste Schritt war schonmal, die PV-Anlage mit nem Pi über die API (Fronius, wer das nicht mit API und Pi macht, bezahlt halt dafür, dass er seine Daten sehen kann...) genauer zu beobachten. In der kommenen Heizperiode werde ich dann mal schauen, wie man mit den "Bordmitteln" und etwas Nachdenken ("Estrichpuffer" und so), die Energieverbräuche in Richtung Tag schiebt, ohne dass der Komfort zu sehr leidet. Der nächste Schritt wäre dann das genauere Beobachten der Wärmepumpe (Vitocal 200G BWC 201.B10) und Einbinden in den Datenfriedhof auf dem Pi. Ob und wie das geht, muss ich noch rausfinden.

So Dinge wie "WW nur alle 2 Tage beladen" wird aber vermutlich nicht funktionieren, siehe dazu auch Diskussion über WW-Temperatur an meiner Anlage.

Mit der PV (8,3kWp, 7,6kW Akku) zusammen mit der Erdwärmesonde bin ich mal gespannt, was über den Winter an Energiebedarf zusammenkommt. Vermutlich ist der dominierende Faktor die Zeit, in der Schnee auf dem Dach liegt. Und da ist im Allgäu auf 800m von Wochen bis Monaten alles drin.

Hallo,

 

Da mein Haus auch sehr hoch (700m) liegt , und die räumlichen Voraussetzungen auch optimal waren, habe ich genau deswegen die 8 kwP gleich im Garten aufbauen können, somit ist der Schnee absolut kein Problem…..=;-)

 

Wenn die Regelung der 200G gleich wie die 200-A aufgebaut ist, dann wirst Du über eine KNX-Anbindung nicht vorbei kommen. WP Regler —> VM LON Modul —> VM KNX Modul —> KNX Shield am Raspberry

 

lg

Guennie

 

Hallo Guennie,

während Du auf dem einen Ende der Fahnenstange bist, was die Menge der genutzten Zusatzkomponenten betrifft, bin ich ja auf dem anderen Ende: keinen zusätzlichen Puffer, keinen PV-Speicher, keine zusätzlichen Messsensoren, keinen Home-Manager, keine zusätzliche Steuerung, keine ... - nach meinem Motto "Keep it lean and easy". Damit ist meine Herangehensweise bestimmt sehr einfach auch von anderen nutzbar.

Ich habe

- eine Standard-WP "Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08" mit der Standard-VM-Steuerung

- eine kleine 4 kWp-PV-Ost-West-Anlage

- ein Haus, dass deutlich weiter im Norden als Deins liegt, aber nur auf ca. 260 Meter Höhe.

Was ist damit erreichbar? Ich betrachte mal nur die WW-Bereitung: 2023 habe ich laut VM-Anzeigewert (Ich weiß, der ist mit Vorsicht zu genießen.) insgesamt 657 kWh dafür benötigt, also durchschnittlich weniger als 13 kWh pro Woche (Strom aus dem Netz plus Strom von der eigenen PV-Anlage). Die 2023-er JAZ für die WW-Bereitung betrug laut "VM-Werten" 3,5. Auch wir konnten jeden Morgen mindestens bei >40°C duschen. Das war unsere primäre Anforderung an die WW-Bereitung.

Ich finde den Unterschied von 32 kWh pro Woche zu 13 kWh pro Woche für die WW-Bereitung aber wirklich bemerkenswert, und das in unserem Fall eben ohne all die zusätzlichen "Helferlein". Also: Wenn man nur die WW-Bereitung betrachtet, scheinen die vielen von Dir eingesetzten Zusatzkomponenten nicht unbedingt zu helfen. (Bei der Beheizung des Hauses ist das aber etwas anderes: Hier setzt Du ja den Fussbodenesstrich als Wärmespeicher ein und lädst den, wenn es geht (also per Regelung), mit PV-Strom auf.)

Auch die Nutzung der PV-Energie erfolgt in unserem Fall ohne "gekoppelte Steuerung". Ganz einfach: Am Nachmittag, wenn die Sonne einen guten Einstrahlwinkel auf unsere Westdachhälfte hat, läuft immer die WW-Bereitung.


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

@PeterF60 , was die „kleinen Helferlein“ tatsächlich bringen:

1) die 35kWh pro Woche für die WW Bereitung sind Heizenergie, und nicht elektrische Energie.

2) Die WW Bereitung erfolgt hier mit einer JAZ von 3,1 bedeutet 11,3kWh pro Woche an elektrische Energie.

3) Auf Grund der PV/Speicherregelung/Energiemanagement kommt die elektrische Energie für,  WW Bereitung Hausbeheizung und Hausverbrauch im Jahresschnitt nicht nur 100% von der Sonne, sondern es sind dann noch immer ca. 1200kWh an Stromüberschuss im Jahr übrig, welchen ich derzeit nichteinmal mehr verbrauchen kann. (Eventuelle Reserve für zukünftiges E-Auto)

4) Der PV-Eigenverbrauchsanteil liegt hier im Jahresschnitt bei aktuell ca. 70%

5) und das Ganze bei eine PV Anlage von gerade mal 7,5kWp.😉

 

lg

Guennie

 

Hallo Guennie,

oh, da hätte ich genauer hinschauen sollen. In Deinem Post vom 19.10.2022 hattest Du ja wirklich von "durchschnittlichem Heizenergieverbrauch" geschrieben. Damit erklärt sich der von mir so verwundert registrierte "große Unterschied". Nun liegen wir also ungefähr in der gleichen Größenordnung: Du bei nur 11,3 kWh "mit vielen Helferlein" und wir bei (auch nur) ca. 12,6 kWh "ohne diese vielen Helferlein" => macht Sinn. Ich denke, beides sind sehr gute Werte (aber meine Herangehensweise ist wahrscheinlich für andere hier im Forum leichter nachzuvollziehen als Deine).

Deine Herangehensweise, nur einmal alle 2 Tage das WW auf 55°C zu erwärmen und trotzdem am 2. Tag noch WW mit über 40°C zu haben, würde bei uns nicht funktionieren. Da kühlt unser WW etwas zu schnell ab und zur Verringerung der Legionellengefahr lasse ich die Zirkulation 3 Mal am Tag ca. 10 Minuten laufen.

Dass Deine vielen Helferlein für die Heizung Deines Hauses mit optimiertem Einsatz des PV-Stroms Sinn machen, hatte ich ja in meinem vorherigen Post schon geschrieben. Aber hier in diesem Thread ging es ja primär um die "Optimierung der Warmwasserbereitung".

VG PeterF60


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

Das ist schon vollkommen richtig.

Das bei mir hier ist alles tatsächlich das "Ende der Fahnenstange", und für die normalen Standardanwendungen....durchaus überzogen.....ist aber hier auch das Hobby, nach dem Motto "wie weit kann man von der Technik her so ein System bis zum letzten Schräubchen sozusagen "ausreizen"....wo sind dann die endgültigen Grenzen,  und wie funktioniert letztendlich so ein komplettes WP-System bis in die Tiefe.....ein ständiges dazulernen.....u.s.w.

 

Nur dadurch bin ich, nicht nur bei meiner eigenen Anlage, sondern auch schon bei Anlagen in meinem Bekanntengreis (durchaus auch von anderen WP-Herstellern) auf die unterschiedlichsten Fehler - angefangen in der Wasser- wie Elektrischen- Installation, bis hin zu Fehler in der Parametrisierung gekommen, die man ohne diese ganzen Helferlein - und wenn man sie dann nur temporär verwendet - niemals finden würde.....

 

..bei einem "Extremfall" zb. konnte ich auf diese Weise ein Ventil bei einer Anlage eines anderen Herstellers "aufspüren und nachweisen", das dort über ein Ventil durch ständiges "unvermitteltes" öffnen und schließen während der Kältekreisumkehr immer wieder den WW-Speicher in Richtung Außengerät "leergezogen" hat.

Nach anschließender Behebung dieses Problems durch den WP Hersteller (Softwarefehler), konnte dadurch die WW-Beladung von 4-5 mal pro Tag auf 1-2 mal alle 2 Tage reduziert werden.

Das sind Fehler die merken die "Normalbetreiber" nicht einmal - außer eventuell später auf der Stromrechnung - und dann heißt es wieder, eigentlich vollkommen ungerechtfertigt....eine WP ist ein "Stromfresser".....nur....mit den vorhandenen Boardmittel kommst auf solche Dinge niemals drauf....

 

lg

Guennie

Hallo zusammen,

nachdem mein 2022er-ich sehr gespannt war, wie es wird, hat das 2024er-ich vom Vorjahr (2023 :D) einen kompletten Datensatz zum Verbrauch.

Eckdaten:

PV (Ost-West, 25°DN) 8,3kWp und 7,6kW Akku;

Vitocal 200G BWC (10kW fixe Ausgangsleistung), mit 400l Heizwasserpuffer und 300l Trinkwasserspeicher.

Die Heizkennlinie ist so eingestellt, dass mit fast immer offenen Raumthermostaten die Bude genau so warm wird wie wir wollen: zwischen 20 und 22°C.

Einschalthysterese für den Heizwasserpuffer sind 4k, Ausschalthysterese 2K. Damit habe ich fast eine Rücklauftemperaturregelung gebaut 😉

Es gibt eine Nachtabsenkung von 2K bzgl. Raumtemperatur. Das führt in Kombi mit der Einschalthysterese dazu, dass die WP in der Übergangszeit nachts nicht läuft. In den südlichen Räumen mit großen Fenstern heizt dann die Sonne direkt, in den schattigeren Zimmern wird über Tags der Boden angewärmt, damit es Nachts nicht so auskühlt.

Warmwasser darf pauschal um 12 Uhr Mittags bis 18 Uhr im Sommer, bis 15 Uhr im Winter gemacht werden.

Damit komme ich 2023 auf ca. 2200kWh Netzbezug und 5200kWh Einspeisung.

Das beinhaltet wohlgemerkt den kompletten Strombedarf, beinhaltet also auch den Haushaltsstrom (Waschen, Kochen, ...).

Das ist dann vermutlich recht nahe an dem Minimalansatz von @PeterF60 , und dafür gar nicht so schlecht.

Einzige Spielerei: Ein Raspberry Pi, der über den Wechselrichter Stromverbrauch trackt. Aber damit kann man auch schon recht viel herausfinden, meine ich. Zusammen mit dem täglichen Rundgang im Keller 😉

 

Vielleicht hilft das jemandem, hier seine Anlage bzw. Verbräuche entwas einzuordnen.

Hallo @Guennie , hallo @DerAndi , 

wir haben offensichtlich grundsätzlich eine sehr gleiche "Denke". Und wenn ich bei @DerAndi lese "... täglichen Rundgang im Keller ..." - ja genau, das mache ich auch so (Und muss es so machen, weil ich ja bezüglich meiner PV keinen Homemanager habe, über den ich Daten wie z.B. täglichen Hausstromverbrauch und Einspeisung automatisch protokollieren lassen könnte, und weil ich die "etwas unsicheren VM-Werte" der WP lieber an der WP direkt ablese, da ViCare oder ViGuide zumindest manchmal unplausible Werte liefern.).

Aber mal ganz allgemein: Ist es nicht schlimm, wie wenig HBs sich die notwendige Kompetenz für den WP-Einbau erarbeiten. Solche Aussagen wie "Alles gut, es wird ja warm." hört bzw. liest man hier ja leider immer wieder. Ja, eine WP ist "eine Diva" unter den Heizungen und erfordert etwas Mitdenken. Aber das, was noch dem Einbau der WPs eigentlich oft noch gerichtet werden muss, kann man ja wirklich nicht von jedem Kunden erwarten. Ein normaler Kunde muss doch davon ausgehen können, dass sowohl der HB als auch der VM-Techniker die notwendige Kompetenz haben, eine effektiv funktionierende WP zu liefern. Und: Die "Lernkurve" der HBs über die Jahre erscheint mir erschreckend flach. Das, was wir und viele andere hier im Forum leisten, um Neukunden auf dem Weg zu einer gut und effektiv funktionierenden WP zu unterstützen, kann ja eigentlich nicht die Lösung sein.

@Guennie : Dein Motto beschreibst Du ja mit "wie weit kann man von der Technik her so ein System bis zum letzten Schräubchen sozusagen "ausreizen"..."

Mit Bezug darauf würde ich mein Motto "Keep it lean and simple" mit folgendem "Untertitel" ergänzen:

Wie weit kann man so ein "WP+PV-Haussystem" ohne zusätzliche Helferlein ausreizen. ("Ohne zusätzliche Helferlein ausreizen" will ich es auch.)


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

Absolut korrekt……sehe ich genauso…..

 

Zum Thema Lernkurve der HB…….hier ein Link, zu einer kurze Reportage dazu ….falls dies nicht ohnehin bereits bekannt ist…..

https://www.zdf.de/politik/frontal/energiekrise-mangelware-waermepumpe-gasheizung-100.html

 

Das Thema kenne ich nicht nur von den VM Wärmepumpen, sondern auch von Mitbewerbern…die einen machen zwar dort etwas besser, und die anderen da…..nur das eigentliche Grundproblem ist überall das gleiche…….komplett überforderte HB.

 

Alleine das Thema : der für eine effiziente Betriebsweise unverzichtbare saubere hydraulische Abgleich

Der HB führt diesen mit ziemlicher Sicherheit - alleine schon aus Zeitgründen - nur grob durch.....

Wenn man das optimal haben möchte hast letztendlich dann nur folgende Möglichkeiten:

Entweder man baut von Anfang an relativ teure Elektronische Komponenten ein, welche den verbleibenden Rest automatisch "herausoptimieren", oder man macht es selber "händisch", dafür muss man sich jedoch vorher in diese Materie einlesen, und damit auseinandersetzen, oder man hat es nicht, und "lebt" dann mit dem vom HB vor eingestellten "Kompromiss".....

 

In der Firma wo ich selber beruflich arbeite, entwickeln wir neben vielem anderem, auch die Regelungselektronik für verschiedene Heizungsanlagenbauer (Pellets, Hackschnitzel, und auch Wärmepumpen etc.) Hier habe ich das Thema ebenfalls bereits bei den entsprechenden Stellen mal angesprochen, das die Heizungsanlagen durch die derartige, und durchaus wegen der Energiesparmaßnahmen auch notwendige “Hochzüchtung”, mittlerweile erstens für den HB und dann für den Endkunden sowieso, zu bedienen, einzustellen, immer komplexer werden, und das hier der Zukunftsmarkt, dort liegen könnte das die Bedienung entweder wieder intuitiver werden muss, oder, wenn das nicht möglich ist, das die Anlagen sich so weit als möglich in Zukunft selber anpassen, bzw. optimieren können sollten…..Stichwort KI……nur….hier stößt man derzeit angeblich zumindest lt. unseren Vertrieblern, bei den Heizungsanlagenbauern, warum auch immer, derzeit noch auf “taube Ohren”…….dieses Thema dürfte hier bisher niemanden wirklich interessieren……und somit hast dann automatisch einen Markt, den sich dann die Firmen aufteilen, welche entsprechende Hausautomatisierungssysteme anbieten.

 

Nur dann läufst wiederum in eine anderes Problem rein:

 

Man schafft es hier bisher nicht, sich auf einen für alle gültigen, gemeinsamen Standard in der Datenkommunikation zu einigen…damit alle Komponenten unterschiedlicher Hersteller und Disziplinen miteinander “Out of the Box” kommunizieren können. Der eine “spricht” ModbusTCP der Nächste ModbusRTU ein anderer eeBUS, wieder ein anderer KNX…..und von einer für alle allgemein gültigen Adressierung braucht man erst gar nicht anfangen zu sprechen……

Hier kocht nicht nur jeder Heizungshersteller, sondern zusätzlich jeder PV WR Hersteller, jeder Smartmeterhersteller, jeder Wallbox Hersteller, und was es sonst hier noch alles so gibt……sein komplett eigenes Süppchen……und am besten gleich noch alles, zusätzlich verschlüsseln, damit ja keine Geräte untereinander kompatibel sind, und man alles nur von einem einzigen Hersteller beziehen muss, um ein optimales System zu haben……sich durch “Abhängigkeit des Kunden” den eigenen Markt zu sichern…..hier steht immer noch die persönliche “Gier” vor dem gemeinsamen Ziel - Energiewende, Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Verbrauchsoptimierung, und wie soll hier dann zb. ein Smart-Home Anbieter mit den Anlagen kommunizieren können ? 

 

Und genau deshalb sind derzeit solche "Komplettsysteme" die das ganze dann abdecken können, meistens alles  "Maßgeschneiderte Eigenbausysteme". Nur das muss auch erst einmal jemand können.....

 

Hier ist eigentlich der Gesetzgeber gefordert, hier mal für einen gewissen Standard zu sorgen, nur was macht der……(Siehe Video)…….

 

lg

Guennie

 

Hey Guennie, (Antwortzeit "3:57 UHR" - Was machst Du eigentlich nachts? 😁)

Du hast meine volle Zustimmung! Und: Nun verstehe ich auch, wieso Du so ein "kompetentes Herauskitzel-Optimierungshobby" bei Deiner eigenen Heimtechnik betreiben kannst.

Der Film beschreibt die Misere des Wissenstandes der HBs (leider bis heute nahezu unverändert) absolut richtig.

Aus meiner Sicht sollten zuerst diejenigen Ihre "Hausaufgaben" machen, die unmittelbar beteiligt sind, also die WP-Hersteller, die ggf. beteiligten "Energieberater" (Wenn die Heizungsbauer kompetent genug wären, würde es diese zusätzlichen "Energieberater" wahrscheinlich gar nicht brauchen.) und die Heizungsbauer. Am besten wäre es also, wenn es gar nicht notwendig wäre, dass da noch (ich nenne sie mal) Steuerungs- und Regelungsdienstleister (oder eben wir hier im Forum) eingreifen müssen, um die Anlagen überhaupt erst einmal funktional (z.B. WPs machen ausreichend warm) und effektiv (geringe Strom- und sonstige Kosten) zu machen.


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

Hallo @DerAndi , 

Dein Post enthält ja schon viel von einer "WP/PV-Bilanz für 2023". Vielleicht möchtest Du Dich an meinem Thread WP-Jahreswerte 2023 zur Diskussion und zum Verglei... - Viessmann Community (viessmann-community.com... beteiligen?

VG PeterF60


Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08; Inbetriebnahme: 20.12.2021

Moin @Guennie - das Thema der herstellerübergreifenden / herstellerunabhängigen Kommunikation ist in der Gebäudetechnik allgegenwärtig - als ‚kleiner‘ Hausbesitzer bist Du da am Ende der Nahrungskette. 
Bei den PV Anlagen gibt es wenigstens Ansätze - Heizungen und der Rest sind ein absolutes Wirrwarr aus Integrationssicht (technische Protokolle, Datenformat, Semantik)

In meiner beruflichen Umgebung war ich im Industrie 4.0 Umfeld unterwegs - da gab es eine starke Kundensicht (Automotive!!), die den Automatisierungs- und Werkzeugmaschinenherstellern die Richtung vorgegeben haben. Das fehlt hier und der Regulierer/Staat kann da nur begrenzt einwirken.

So lange das so ist, wird es unzählige verschiedene Adapter für HA, iobroker und co geben - die jeweils auf ihre spezielle Art angesprochen und integriert werden müssen.

Ein einigermaßen generisches Energiemanagementsystem sehe ich zZ nicht am Horizont. 
My 2 Cents

LG Jörg
Haus Baujahr 1995, Heizkörper, VC 250-A AWO-E-AC 251.16
Defekt seit Februar 2022 - Reparatur geplant Oktober 2023

Was ich in der Nacht so mache ?.....Mittlerweile träum ich leider schon von so manchen Anlagen, was hier so los ist, und was hier alles eigentlich notwendig sein würde....

 

zum Thema dazulernen:

Bei einer der Anlagen wo ich privat auch unterstützend tätig bin, und dort ein Problem monatelange vorhanden war, und dieses nun wie aus "Geisterhand" quasi "über Nacht" plötzlich weg war.....Natürlich fragte ich hier der Interessehalber direkt beim Hersteller nach, ob zb. über die Fernwartung / Update etc. das Problem nun behoben worden ist, und woran es gelegen ist....man will ja schließlich auch was für die Zukunft dazulernen....

 

Alleine das Zitat aus diesem Telefonat von heute Vormittag mit einem Techniker dieses WP Herstellers, bringt einem quasi die nächsten schlaflosen Nächte ein: "Seien Sie doch froh, das die Anlage jetzt läuft......ich habe nix gehört, das hier was geändert worden wäre".....und auf die Bitte um eventuelle Nachfrage, bekam ich die Antwort: "wir haben jetzt Hochsaison, es stapeln sich die Anfragen, wegen Angebotslegungen, und haben somit wichtigeres zu tun....." und "ich kann mich ja im Sommer diesbezüglich noch einmal melden...."

 

Bin echt gespannt wo das alles mit dieser "Einstellung" noch hinführen wird.....da fragt man sich dann schon das eine oder andere mal...."was tu ich mir das Ganze eigentlich an"....

 

lg

Guennie

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