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Hilfe, Vorlauftemperatur fällt mehrmals täglich stark ab.

Hilfe, Vorlauftemperatur fällt mehrmals täglich stark ab.

 

Hallo verehrte Viessmann-Community,

wir haben seit Oktober 2019 eine neue Viessmann-Heizung.

Von Beginn an fällt die Vorlauftemperatur von ca. 40°-50° täglich zweimal bis dreimal bis auf 25°C ab, verbleibt dort etwa 2 bis 4 Stunden, um dann plötzlich wieder anzusteigen.

Dieser Vorgang ist nicht immer zur gleichen Zeit und es konnte deshalb bisher keine bestimmte Ursache gefunden werden.

Wenn der Temperaturabfall am späten Nachmittag auftritt, haben wir zum Fernsehabend hin kalte Heizkörper und die Zimmertemperatur fällt dann um merkbare 1 bis 2 Grad ab gegenüber der normalen Vorgabe von 22,5 °C.

Auch der Verzicht auf Nachtabsenkung hat daran nichts verändert.

2 Monate nach der Installation der neuen Heizungsanlage war die Vorlauftemperatur 2 mal für jeweils 1 Woche tatsächlich konstant! Keine Erklärung warum! Es waren jeweils vorher keine Änderungen vorgenommen worden! Vielleicht durch niedrigere Außentemperaturen?

 

Die Anlage wurde von einem in unserer Stadt renommierten Fachunternehmen installiert.

Es sind mehrfach verschiedene Fachleute dieses Unternehmens zur Überprüfung an der Anlage gewesen - einmal auch mit einem extra hinzugezogenen Viessmann-Mitarbeiter. Es wurde jedoch kein Fehler gefunden und nur einige Codes geringfügig verändert. Der oben geschilderte Temperaturwechsel war weiterhin.

 

Hier einige Daten:

Zweifamilienhaus, 195 qm, 65 qm nur auf 19° geregelt, 90 qm auf ca. 22°, Rest ist Keller.

Nur normale Plattenheizkörper, keine Fußbodenheizung.

Alle Ventile wurden in voreinstellbare Danfoss-Ventile getauscht.

Heizung: Vitodens 200-W Typ B2HB-26,  Regelung Vitotronic HO1B

Für das warme Trink- und Brauchwasser gibt es einen 500 l Pufferspeicher (vorbereitet für zukünftige PV-Anlage) mit einer Tuxhorn Nemux S Frischwasserstation mit Nemux Frista Regler.

Demnach hat die Heizung zwei Heizkreise:

  • Heizkreis 1 ohne Mischer für die Warmhaltung des 500 l Pufferspeichers.
  • Heizkreis 2 für die Versorgung der Heizkörper über Mischer und Wilo Yonos Zirkulationspumpe.

Ein hydraulischer Abgleich wurde vorgenommen, aber nur in einfacher Form über grobe Abschätzung, also nicht ausführlich und nicht softwareunterstützt.

 

Im Allgemeinen ist das Haus zufriedenstellend beheizt, bis auf die täglichen Zeitspannen des Abfalls der Vorlauftemperatur. In der Vicare-App wird in diesen Zeitspannen dann auch für beide Heizkreise jeweils z.B. angezeigt: Kessel 30°, Brenner aus, Modulation 0%, Vorlauf 30°, Pumpe an.

 

Ich habe 2 Datenlogger und Thermofühler gekauft, um die Temperaturen an verschiedenen Stellen zu verfolgen.

Ergebnisse:

  • Das Wasser im Hauptrohr von der Vitodens vor der Aufteilung in die beiden Heizkreise zeigt das gleiche oben beschriebene Verhalten des Temperaturabfalls. Demnach liefert die Vitodens gleiche Temperaturen an beide Heizkreise.
  • Die Vorlauftemperatur im Heizkreis 2 (zu den Heizkörpern) liegt je nach Außentemperatur bei 40° bis 50°. Die Temperatur des Rücklaufs ist um etwa 5° bis 10° niedriger, als die Vorlauftemperatur - also in Ordnung.
  • Die Temperatur im oberen Bereich des 500 l Speichers liegt konstant im Bereich des Sollwerts 55° bis 60° und fällt nur kurzzeitig etwas ab, wenn das nach der Abkühlphase des Vorlaufs wieder hereinkommende wärmere Wasser für eine thermische Umwälzung (Konvektion) sorgt.

 

Ich habe zur Veranschaulichung ein Diagramm mit den Temperaturen für Vor- (blau) und Rücklauf (rot) über 2 Tage beigefügt, sowie eine Liste der eingestellten Codes.

Noch einmal: der Abfall der Temperatur ist unterschiedlich und zu beliebigen Uhrzeiten.

 

Meine Fragen an Euch:

  1. Ist dieser starke Abfall der Vorlauftemperatur nicht falsch? Sollte die Vorlauftemperatur nicht konstant sein, bzw. mit nur geringer Schwankungsbreite?
  2. Wodurch wird der plötzliche Ausfall der Heizleistung mehr oder weniger regelmäßig nach jeweils einigen Stunden für die Dauer von einigen Stunden ausgelöst?
  3. Kann es sein, dass geringfügige Änderungen der Heizkurvenparameter Niveau und Steigung für den Heizkreis 2 dieses Verhalten aufheben?

Vielen Dank im Voraus.

Gruß Heinz

91 ANTWORTEN 91

Einen schönen guten Abend Heinz,

alles gut. Brauchst dich für nichts zu entschuldigen. Dass dich die Sache mitnimmt, kann ich sehr gut nachvollziehen. Das ginge mir genauso.

Mir ist gerade noch eine Idee gekommen, wie man das Problem mit deiner Heizung eventuell doch ohne einen hydraulischen Umbau recht elegant lösen könnte. Hier am Smartphone ist mir das Tippen aber zu lästig. Morgen früh sitze ich sowieso wieder am Laptop ( Home Office) und dann werde ich meine Gedanken mal in Worte fassen.

Bis dahin wünsche ich dir noch einen gemütlichen und warmen Fernsehabend.

Viele Grüße, Thomas

Hier also, wie gestern angekündigt, meine Umbauidee.

Wie wäre es denn, wenn man den WW Speicher als das behandelt, als was ihn die Steuerung auch „sieht“, nämlich als einen normalen HK an dem Heizkörper angeschlossen sind. In unserem Fall handelt es sich dann um nur einen dafür aber riesigen Heizkörper. Die Vorlaufsolltemperatur ermittelt die Steuerung anhand der Raumsolltemperatur und der Heizkennlinie für diesen HK. Einen separaten Temperatursensor benötigt die Steuerung dafür nicht (oder sind an euren Heizkörpern Temperatursensoren angeschlossen, die der Steuerung eine Rückmeldung über die aktuelle Heizkörpertemperatur liefern? Wohl eher nicht!).

Es wäre also nur folgerichtig, wenn man auch den aktuell im WW Speicher installierten Temperatursensor dazu verwendet, wofür er vorgesehen ist und was die Steuerung von ihm erwartet, nämlich das Messen der „gemeinsamen Vorlauftemperatur“. Dazu müsste man diesen Temperatursensor einfach an dem T-Stück montieren, an dem beide Heizkreise HK1 und HK2 angeschlossen sind. Oder vielleicht besser 1 bis 2 cm davor, eben dort, wo beide Vorläufe noch „gemeinsam“ sind. Praktischerweise würde ich den Temperatursensor im WW Speicher da lassen, wo er ist und lediglich von der Steuerung abklemmen (man kann ja nie wissen, wozu man den noch mal brauchen kann) und dafür einen neuen Anlegetemperatursensor installieren und wieder an X3 4+5 anschließen.

Nun zur Funktionsweise. Gehen wir mal davon aus, die Anlage war eine Zeitlang ausgeschaltet (z. B. um die von mit vorgeschlagenen Umbaumaßnahmen durchzuführen), dann sind die Rohrleitungen und damit auch der Temperatursensor am Vorlauf (TempV) vielleicht auf ca. 30 °C abgekühlt. Wenn man nun die Heizung einschaltet und angenommen es liegt eine Wärmeanforderung von HK1 und HK2 vor, dann muss die Steuerung den Brenner und die interne Umwälzpumpe (intUP) einschalten. Der Brenner wird jetzt so lange laufen, bis die Kesselsolltemperatur, die aufgrund der Heizkennlinie von HK1 bei etwas über 60 °C liegen sollte, eine gewisse Zeitlang überschritten wird. Das wird sie nur, wenn der gemeinsame Rücklauf dieselbe Temperatur hat, wie der Vorlauf. Der WW Speicher sollte dann voll aufgeladen sein und auch der Wärmebedarf der Heizkörper an HK2 ist gedeckt (sonst würde von dort ja kaltes Wasser zurückfließen).

Da von HK1 und HK2 aber weiterhin eine Wärmeanforderung vorliegt läuft die intUP weiter (Parameter 51:0). Hier müsste eventuell noch ein Abgleich der Drehzahlen von intUP (Parameter 31) und externer Pumpe an HK2 erfolgen, damit sich der Volumenstrom hinter dem T-Stück gleichmäßig aufteilt. Irgendwann wird sich der „gemeinsame Vorlauf“ soweit abgekühlt haben, dass der Brenner wieder anspringt. Da HK1 diese „utopische“ Heizkennlinie hat, wird bei einer gleichzeitigen Wärmeanforderung von HK1 und HK2 immer HK1 „gewinnen“ und der Kessel wird entsprechend hoch erhitzt. Diese Vorlauftemperatur ist für den HK2 eigentlich zu hoch. Dafür hat der HK2 aber den Mischer und kann sich je nach Bedarf kaltes Wasser aus dem Rücklauf zumischen.

Sollte von HK1 keine Wärmeanforderung mehr vorliegen (z. B. wegen Nachtabsenkung) aber HK2 noch eine Wärmeanforderung haben, dann würde der Brenner erst wieder angehen, wenn TempV unter die Vorlaufsolltemperatur von HK2 fällt. Aber er würde wenigstens angehen! Die Kesselsolltemperatur würde dann auf einen Wert von „Vorlaufsolltemperatur von HK2“ + „Differenztemperatur für HK2“ (Parameter 9F) = „TempKesselHK2“ eingestellt werden. Das bleibt nicht ohne Folgen für den HK1. Wenn TempKesselHK2 niedriger ist als die „Wunschtemperatur“ des WW Speichers, dann würde sich dieser langsam abkühlen, da die intUP auch kühleres Wasser durch den WW Speicher pumpt. Andererseits würde der warme Rücklauf aus HK1 auch HK2 zugutekommen. Das muss man sich überlegen, ob man das will. Über den Parameter 9F sollte man das in den Griff bekommen. Alternativ könnte man auch die Zeiten für die Nachtabsenkung (wenn es denn überhaupt eine gibt) so programmieren, dass der oben beschriebene Fall nicht vorkommen kann.

Der umgekehrte Fall, dass nämlich nur HK1 eine Wärmeanforderung hat, ist gar kein Problem. In diesem Fall wird nämlich die externe Pumpe von HK2 abgeschaltet und der HK2 hat keine Auswirkung mehr auf das Gesamtsystem.

Generell würde eine externe Pumpe für den HK1 (kann man an den Ausgang 28 der Steuerung anschließen, falls da nicht schon die Trinkwasserzirkulationspumpe dranhängt, siehe Parameter 39) etwas mehr Flexibilität schaffen. Ist aber meines Erachtens nicht zwingend nötig. Jedenfalls sollte man es erst einmal ohne versuchen.

Bin mal auf eure Kommentare gespannt. Ich hoffe, ich habe keinen Denkfehler gemacht.

 

Viele Grüße und ein schönes Wochenende, Thomas

Moin alle!

 

Soweit ich dem Ganzen folgen kann (bin blöderweise zur Zeit auf starken Medikamenten), ist es auf jeden Fall einen Versuch wert. Es kostet ja lediglich einen NTC Sensor, der eigentlich nicht teuer sein darf.

 

Soweit ich es verstanden habe, bleibt aber zu bedenken, dass dabei immer relativ warmes Wasser durch den Wärmetauscher im Kessel fliesst - richtig? Der heizt dann die Luft im Abgassystem auf und transportiert Wärme in die Umwelt. Auch die Wirksamkeit der Brennwerttechnik wird durch den relativ warmen Rücklauf reduziert... Oder bin ich jetzt auf dem Holzweg?

 

Grüsse! Phil

Hallo Phil,

vermutlich hast Du Recht damit, dass die Heizung dann nicht mehr so effizient arbeitet, aber hat sie das bisher getan? Ich hatte auch schon daran gedacht. Aber besser eine etwas ineffiziente Heizung, als gar keine.

Gruß, Thomas

Hallo Ivan: die Hersteller (Serial) Nr. ist  7570783909406113  also Baujahr 2019

Hallo Thomas,

ganz herzlichen Dank für Deine sehr ausführliche Darstellung dessen, was ev. an der Anlage noch ausprobiert werden könnte. So ähnlich hatte ich mir das auch gedacht, wie man vorgehen müsste.

Ich muss mir Deine Ausführung nur noch ganz ruhig durch meine Hirnwindungen schieben, damit ich sie auch richtig verstehe. Danach melde ich mich dann.

Mein Heizungsinstallateur hat sich nicht gemeldet! Als nächstes werden wir am Montag per Einschreiben halt eben eine harte Zwangsmaßnahme in Form einer letzten Fristsetzung androhen müssen.

Schönen Abend an alle.

Gruß Heinz

 

Guten Morgen Heinz,

 

ich hatte gerade noch eine "geniale" Idee (ok, ob die so genial ist, dass muss sich erst noch herausstellen).

 

Eine Heizungsanlage funktioniert ja auch ohne eine hydraulische Weiche. Die wird zwar oft empfohlen (und hier im Forum auch kontrovers diskutiert) aber wirklich nötig ist sie nicht. Dazu kommt, dass Deine Anlage auch keine hydraulische Weiche hat. Warum sollte man der Steuerung also "vorgaukeln", dass dem so wäre?

 

Worauf ich hinaus will: Die Steuerung muss auch völlig ohne Temperaturfühler für die hydraulische Weiche bzw. "gemeinsame Vorlauftemperatur" korrekt arbeiten. Meine "geniale" Idee wäre also, den Temperaturfühler einfach mal ersatzlos abzuklemmen und zu schauen, was passiert! Eventuell musst Du noch den Parameter 52 auf '0' stellen aber eigentlich sollte das automatisch erkannt werden. Trotzdem besser mal kontrollieren. Das Anlagenschema muss weiterhin auf 00:5 bleiben (auch das sollte die Anlage eigentlich automatisch erkennen).

 

Am Regelverhalten dürfte sich gegenüber meinen Ausführungen weiter oben nicht viel ändern. Anstelle der "gemeinsamen Vorlauftemperatur" regelt die Steuerung jetzt nur noch die Kesseltemperatur. Ich habe das mal an meiner Anlage mit hydraulischer Weiche für ein paar Tage kontrolliert. Die Kesseltemperatur weicht meist nur um 1 °C (maximal 2 °C)  von der Temperatur am gemeinsamen Vorlauf ab.

 

Eventuell müsste man sich danach noch einmal Gedanken machen, ob es besser ist, die intUP bei Wärmeanforderung immer laufen zu lassen (Parameter 51:0) oder nur, wenn der Brenner läuft (Parameter 51:2). Letzteres hätte eventuell den Vorteil, dass dann nicht ständig warmes Wasser aus dem Rücklauf des HK1 in den Kessel fließt und dadurch die Energieeffizienz verschlechtert.

 

Das wäre doch eine total simple und billige Lösung... (sorry für die "Salamitaktik" aber das ist mir gerade erst eingefallen).

 

Viele Grüße, ein schönes Wochenende und einen besinnlichen 2. Advent, Thomas

Hallo an alle,

ich möchte kurz berichten, was sich in den vergangenen 3 Wochen getan hat.

Nach letztmaliger Aufforderung ist der Chef meine Heizungsfachfirma mit einem Mitarbeiter inzwischen zu einem Termin erschienen. Der Chef hat gesagt, sie würden jetzt so, wie mit einem Viessmann-Techniker besprochen, eine Änderung der Verrohrung am Rücklauf zum Vitodens hin vornehmen. Innerhalb von 5 Stunden hat dann der Mitarbeiter das gemeinsame Rücklaufrohr kurz vor dem Eingang in den Vitodens Y-förmig aufgeteilt in die Eingänge „Speicherrücklauf“ und „Heizungsrücklauf“.

Einen halben Tag lang war ich happy, weil die Vorlauftemperatur nicht abfiel, doch dann war alles wieder wie vorher: 2- bis 3-maliges Aussetzen des Brenners für ca. 4-6 Stunden.

 

Hallo Thomas,

Dein tolles Resümee vom 4. und 5.12. habe ich nach diesem Desaster dann endlich umgesetzt.

  1. Schritt: Ich habe den aus dem Cosmo-Speicher kommenden Sensors abgeklemmt. Es wurde eine Fehlermeldung angezeigt und ich musste, wie Du vermutet hast, den Code 52 auf 0 setzen. Also: ohne Vorlauf-Temperatursensor. Die Heizung hatte dann allerdings häufiges regelmäßiges Takten, etwa 30 Brennerstarts in 24 Stunden. Die Temperatur im gemeinsamen Rücklauf schwankte entsprechend der Taktung regelmäßig zwischen 50°C und 60°C. Das fand ich nicht optimal.
  2. Schritt: In meinem Vorrat fand ich noch einen alten NTC 10 kOhm Fühler. Den Viessmann-Anlegefühler habe ich inzwischen bestellt. Ich habe den vorhandenen Fühler mit Isolierband auf das gemeinsame Rücklaufrohr geklebt. Der Code 52 hat sich automatisch wieder auf 1 gesetzt. Nach einem halben Tag hatte sich die Anlage beruhigt.  Die Vorlauftemperaturen waren sehr stabil, sowohl im Heizkreis 2, als auch im gemeinsamen Vorlauf. Hierbei wird der gemeinsame Vorlauf offensichtlich gemäß den Einstellungen für die Heizkurve des Heizkreises 1 temperiert und der Heizkreis 2 mit seinem eigenen Mischer/Pumpen/Sensor-System nimmt sich die Wärme, die er gemäß seiner Heizkurve braucht.

 

In einigen Tagen zeige ich Euch noch die wichtigsten Temperaturdiagramme der einzelnen Testphasen.

 

Frage:

Ich wüsste nun doch noch gerne, ob es optimal ist, wenn die Heizung sehr ruhig die Temperaturen hält und mit niedriger Modulation um 15 % bis 25 % bei dauerhaft eingeschaltetem Brenner arbeitet. Ich habe im Netz unterschiedliche Angaben gefunden - bis zu einigen zig Brennerstarts pro Tag. Zurzeit habe ich die Nachtabsenkung weggelassen.

Ein Test mit Nachtabsenkung von 22°C auf 17°C zwischen 0 Uhr und 7 Uhr ergab, dass während der Absenkung der Brenner taktet mit etwa 15 Brennerstarts in 7 Stunden.

Um 7 Uhr heizte der Brenner dann spontan auf und überschritt die Solltemperatur um 10°C.

Erst nach 1 Stunde sank die Temperatur wieder auf das Soll-Niveau.

Ist das normal?

 

Viele Grüße und guten Rutsch ins Neue Jahr verbunden mit den besten Wünschen

Euer Heinz

 

Moin Heinz!

 

>> ob es optimal ist, wenn die Heizung sehr ruhig die Temperaturen hält und mit niedriger Modulation um 15 % bis 25 % bei dauerhaft eingeschaltetem Brenner arbeitet.

 

das ist auf jeden Fall gut! Jedes Takten erhöht den Verbrauch und 'Verschleiss'.

 

Warum du einen Fühler auf den Rücklauf geklemmt hast, muss ich erst noch verstehen...

 

Dir auch einen guten Rutsch!

beste Grüsse!

Phil

Hallo Heinz,

schön wieder von Dir zu hören. Ich hatte schon das Schlimmste befürchtet. Von Corona über Nervenzusammenbruch bis hin zu Heizung explodiert 😉

Ich kann mich in beiden Punkten nur den Kommentaren von Phil anschließen. Meine Idee war es eigentlich, den Temperaturfühler am gemeinsamen VL und nicht am RL zu montieren. Aber wenn's funktioniert...

Dass der Kessel morgens in der 1. Stunde nach dem Übergang vom reduzierten Betrieb in den normalen Betrieb höher heizt, ist normal. Bei meiner Anlage kann man das über die Parameter FA und FB einstellen. Standardmäßig wird die VL Temp. für eine Stunde um 20 % erhöht. Damit's morgens schneller warm wird.

Viele Grüße und euch allen einen guten Rutsch, Thomas

Hallo Thomas, moin Phil,

 

euch ist natürlich sofort mein Schreibfehler aufgefallen. Ich habe den Thermofühler gemäß den Ausführungen von Thomas selbstverständlich an das Rohr des gemeinsamen Vorlaufs befestigt und an X3 4+5 angeschlossen.

Thomas, ich bin gerührt, dass du dir schon Sorgen um mich gemacht hast. Ich halte mich zwecks Datenaufnahme ja nur noch im Heizungskeller auf. Corona ist bisher zum Glück immer an uns vorbeigelaufen. Und Dank eurer Hilfe ist es bisher auch noch nicht zum Nervenzusammenbruch oder noch schlimmeres, wie Heizungsexplosion gekommen. 😃

Der Gasverbrauch blieb bei gleichen Außentemperaturen (zurzeit ca. 3°C) unverändert, egal, ob mit oder ohne Nachtabsenkung.

Die Parameter FA und FB werde ich mir noch anschauen. Damit könnte ich bestimmt etwas erreichen.

Mich stört noch das dauerhafte Takten während der 7 stündigen Nachtabsenkung. Ich stimme mit Phil voll überein, dass das kein vernünftiges Verhalten ist und abgestellt werden sollte. Es scheint doch mit mangelhaftem Wärmeabtransport zusammenzuhängen oder?

Vorerst bin ich aber sehr froh, dass ich mit eurer Unterstützung und dank dieser Änderung endlich Ruhe im Heizverlauf habe und die Sollbedingungen in beiden Heizkreisen weitgehend (bis auf die Nachabsenkung) konstant eingehalten werden.

Ich melde mich noch bezüglich der Präsentation einiger Temperaturkurven. Diese zeigen deutlich die Änderungen.

Mal sehen, ob ich bezüglich der Nachtabsenkung eines oder beider Heizkreise noch etwas verbessern kann. Dies macht aber auch nur dann Sinn, wenn dadurch der Gasverbrauch verringert werden kann. Sonst würde ich einfach durchlaufen lassen.

 

Ich wünsche euch alles Gute zum Jahreswechsel

Gruß Heinz

 

 

Moin!

 

>> das dauerhafte Takten während der 7 stündigen Nachtabsenkung ... Es scheint doch mit mangelhaftem Wärmeabtransport zusammenzuhängen oder?

 

einen anderen Grund kann ich mir nicht vorstellen. Ich stelle in der Nacht die Heizung komplett aus (Solltemp 3°C, dann geht auch die Pumpe aus). Wird trotzdem nicht nicht gross kalt. Das dürfte bei dir mit der besseren Isolierung noch besser funktionieren...

 

Eine Nachtabsenkung senkt den Temperaturunterschied zwischen drin und draussen und damit die Energieverluste zwangsläufig. Das einzige, was diesen Effekt kompensieren kann, ist meiner Meinung nach der ungünstigere Wirkungsgrad des Kessels bei einem höheren Betriebspunkt beim Wiederhochheizen. Ich habe deswegen auch die Überhöhung nach Umschalten von Nacht auf Tagbetrieb von 20% reduiert (auf 10%? oder 5%?). Trotzdem liegt der Betriebspunkt auch bei 0% Überhöhung beim Aufheizen zum Tag natürlich höher, als wenn die Heizung die ganze Nacht durchgelaufen wäre...

 

Probieren geht über Studieren 😉 wobei man natürlich die Aussentemperatur gut mit einbeziehen muss.

 

beste Grüsse!

Phil

Hallo Heinz,

 

mir ist noch etwas zu Deiner aktuellen Konfiguration bzgl. der internen Umwälzpumpe (intUP) eingefallen, das Du vielleicht wissen solltest. Die nachfolgenden Ausführungen sind nur für die "Feinjustierung" bzw. Optimierung Deiner Anlage gedacht. Komm also erst einmal mit Deinen laufenden "Experimenten" zu einem Abschluss, bevor Du Dich mit dem Untenstehenden beschäftigst.

 

Aktuell hast Du ja eine Temperatursensor am gemeinsamen Vorlauf bzw. an X3 4+5 angeschlossen. Die Steuerung "denkt" jetzt also, da wäre eine hydraulische Weiche angeschlossen. Das ist soweit ok, hat aber Auswirkungen auf die Drehzahlregelung der intUP. Eine Drehzahlregelung findet nämlich bei Vorhandensein einer hydraulischen Weiche NICHT statt (Über den (Un)Sinn dieser Programmierung gibt es hier im Forum auch schon mindestens einen Thread. Im Moment müssen wir das einfach als gegeben hinnehmen).

 

Die Parameter E5 bis E9 sind daher wirkungslos. Bei den Parametern 30, 86 und 87 bin ich mir nicht sicher aber ich denke, dass auch die wirkungslos sind. Den einzigen spürbaren (hörbaren) Effekt kann ich bei meiner Anlage über den Parameter 31, mit dem man einen festen Prozentsatz der Drehzahl einstellen kann, erreichen.

 

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist die intUP die einzige Pumpe in Deiner Anlage. Die Drehzahl sollte also entweder so eingestellt werden, dass die Anlage auch im "worst case" (vermutlich morgens) alle Heizkörper ausreichend versorgen kann. Dann wird sie aber vermutlich den Rest des Tages mit zu hoher (nicht erforderlicher) Drehzahl laufen. Oder Du machst einen Kompromiss und stellst die Drehzahl unter "normalen" Betriebsbedingungen ein.

 

Zur Ermittlung der "richtigen" Drehzahl gibt es meines Erachtens zwei (vielleicht auch noch mehr...?) Ansätze.

1.) Ermittlung der minimal erforderlichen Drehzahl z. B. um Strom zu sparen. Dazu reduzierst Du die Drehzahl so lange, bis die Räume nicht mehr ausreichend warm werden. Eventuell kannst Du parallel auch die Heizkennlinie anpassen, um die VL Temperatur zu erhöhen. Vorteil: Geringer Stromverbrauch, kein Rauschen in den Heizkörpern. Nachteil: eventuell taktet die Heizung jetzt öfter, da sich bei (zu) niedriger Drehzahl ein Wärmestau bilden kann, eventuell höherer Gasverbrauch.

2.) Ermittlung der minimalen VL Temperatur bei gleichzeitiger Erhöhung der Drehzahl (Wenn ich es richtig verstanden habe, dann experimentiert Phil gerade damit). Vorteil: Geringe VL Temperatur bzw. Spreizung zwischen VL und RL. Niedrige RL Temperatur und dadurch niedrige Abgastemperatur und dadurch besserer Wirkungsgrad der Heizung. Außerdem taktet die Heizung dann eventuell nicht mehr so häufig. Nachteil: Höhere Stromkosten, höherer Pumpenverschleiß, eventuell Rauschen in den Heizkörpern.

 

Da Dein Pufferspeicher eine relativ hohe VL Temperatur benötigt, wird Ansatz 2.) eventuell nicht zielführend sein.

 

Viele Grüße, ein erfolgreiches aber vor allem gesundes und coronafreies neues Jahr und weiterhin ein warmes Haus 😀, Thomas

Moin und hallo,

ich möchte nun endlich meine Aktion zur Verbesserung meiner Heizungsanlage abschließen und ein kurzes Resümee abliefern.

 

Mit Eurer Hilfe, insbesondere von Thomas und Phil, habe ich einen Hauptfehler beseitigen können:

Ein Thermofühler, der von X3 4+5 zum Cosmo-Warnwasserspeicher geführt war, habe ich abgeklemmt und einen neuen Fühler am gemeinsamen Vorlaufrohr kurz vor der Auftrennung in die beiden Heizkreise angeklemmt und an X3 4+5 angeschlossen.

 

Die folgenden 4 Diagramme verdeutlichen das Verhalten der Heizung vor und nach der Veränderung:

Diagramm 1:

Die Ausgangssituation: durch unregelmäßigen Abfall der Vorlauftemperatur über jeweils mehrere Stunden kühlten die Heizkörper und die Zimmertemperatur immer mal wieder ab.

Diagramm2:

Nach der Umrüstung des Temperatursensors zeigte der Temperaturverlauf nur noch die Abkühlung durch die eingestellte Nachtabsenkung auf 3°C.

Diagramm 3:

Der Temperaturverlauf ohne Nachtabsenkung zeigt nur noch dann kurzzeitigen Temperaturabfall, wenn die Außentemperatur ansteigt und entsprechen der Heizkurve weniger Wärme benötigt wird. Bei diesen Absenkungen ist immer der Brenner kurzzeitig aus.

Zurzeit sind es etwa 13 Brennerstarts innerhalb einer Woche.

Diagramm 4:

Dieses Diagramm zeigt die kumulierten Gasverbrauchswerte für jeweils einen Tag einmal bei Nachtabsenkung auf 3°C und einmal ohne Nachtabsenkung.

Ich habe extra auf die Tage gewartet, für die etwa gleiche Außentemperaturen vorhergesagt wurden.

 

Ergebnis:

Der Tagesverbrauch bei eingestellter Nachtabsenkung ist wegen des verstärkten Aufheizens nach der Absenkphase letztendlich ungefähr gleich groß, wie beim Heizvorgang ohne Nachtabsenkung.

 

Aufgrund dieses Ergebnisses verzichte ich künftig auf eine Nachtabsenkung.

 

Die Temperaturen im gemeinsamen Vorlauf liegen immer etwa 8°C bis 10°C über der Vorlauftemperatur für den Heizkörperkreislauf. Beide Heizkreise werden nun mit hinreichender Wärme dauerhaft beliefert. Diese Vorlauftemperatur fällt wie gesagt nur selten und nur kurzzeitig ab, wenn der Brenner wegen höheren Außentemperaturen pausiert.

 

Damit arbeitet nun endlich meine Heizung so, wie ich es von ihr erwartet habe.

 

Thomas, bezüglich der Drehzahl der internen Pumpe habe ich vorerst aus zeitlichen Gründen noch nichts unternommen.

 

Mit lieben Grüßen

Heinz

 

Hallo Heinz,

 

schön wieder von Dir zu hören und auch schön zu hören, dass Deine Heizung jetzt das tut, was sie soll. Nämlich kontinuierlich und zuverlässig heizen und nicht nur zufällig.

 

Deine Untersuchung zur Energieeinsparung (oder eben nicht) mit Nachtabsenkung finde ich sehr interessant. Ich habe auch schon öfter darüber nachgedacht, ob sich das wirklich lohnt. Ich sehe, dass meine Heizung morgens in den ersten 2 Stunden nach der Nachtabsenkung fast mit voller Leistung arbeitet und danach dann wieder allmählich auf ca. 20 % runterfährt. Ich denke, ich werde auch mal ausprobieren, wie hoch der Verbrauch bei mir ohne Nachtabsenkung ist. Es wäre für mich jedenfalls ein Komfortgewinn ohne Nachtabsenkung auszukommen..

 

Viele Grüße, Thomas  

Moin ihr!

 

Auch von mir Glückwunsch und Mit-Freude, dass die Heizung jetzt ordentlich läuft!

 

Das mit der Nachtabsenkung finde ich auch 'interessant' im Sinne von erstaunlich, bzw. wenn ich meine Daten angucke, auch wieder nicht mehr so ganz:

kw4.png

Man muss ja auch im Hinterkopf behalten, dass die Hzg mit einer Trägheit von irgendwas bei 1280 Minuten, also 21 Stunden regelt (Default Einstellungen). d.h. auch die Temperatur vom Vortag hat nicht unbedeutenden Einfluss auf die Heizerei, und auch das Haus hat ja einen wegen der Trägheit eben 'verschleppten' Wärmebedarf.

 

Auch wenn Di, 19. und Do, 21. ähnliche Temperaturen hatten (hier war der Donnerstag im minütlichen Durchschnitt 1,5°C wärmer), so war der Montag ganz erheblich kälter als der Mittwoch, d.h. die Heizung hat am Dienstag noch den recht kalten Montag 'nachgeheizt', während am Donnerstag von dem sogar wärmeren Mittwoch profitiert wurde.

 

Diese Vergleiche sind nicht einfach, und wirklich aussagekräftig nur, wenn über einen längeren Zeitraum gleiche Temperaturen und auch sonst m.o.w. gleiche Verhältnisse bestunden. Meiner Meinung nach bringt eine Nachtabsenkung um so mehr, je schlechter das Haus isoliert ist, einfach, weil die Wärme, die durch die Aussenwände und Fenster etc entfleucht, proportional zur Temperaturdifferenz zwischen innen und aussen ist. Wenn man nachts nicht noch gegen die niedrigeren Aussentemperaturen anheizt, sind diese 'Verluste' zwangsweise geringer. Die Trägheit hat da bestimmt auch noch Einfluss, und die Geschichte ist definitiv nicht trivial...

 

beste Grüsse!

Phil

Moin Phil,

Du hast recht, ich habe mir auch mal die örtlichen Temperaturwerte im Netz angesehen. Am 20. und 21. Januar war es etwas wärmer, als am 18. und 19. Januar. Wäre die Temperatur über alle 4 Tage konstant geblieben, hätte die Heizung durchgehend mehr arbeiten müssen und meine blaue Temperaturkurve für das Heizen ohne Nachtabsenkung am 21.1. wäre höher ausgefallen. Also war ich mit meiner Folgerung des etwa gleichen Gasverbrauchs am Tagesende zu voreilig.

Wie registrierst Du Deine angegebenen Werte? Über Vicare? Ich wüsste nicht wie. Hab ich etwas übersehen, oder braucht man zusätzliche Geräte?

Schönen Abend noch.

Lieben Gruß

Heinz

 

Moin Heinz!

 

ich hab ja Viessdata an die Optolink-Schnittstelle geklemmt. Meine Heizung war und ist nicht im Internet und das is auch bislang nicht geplant, von daher läuft die ganze Vicare Geschichte bei mir nicht, und hab ich auch keine verlängerte Garantie 😟

 

dafür kann ich Viessdata nach meinen Vorstellungen anpassen/umprogrammieren - is ja open Source 🙂

 

beste Grüsse!

Phil

 

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