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Woher kommen die Zyklen beim Heizen?

Hallo zusammen,

 

ich wohne seit letzten Sommer in einer Altbau-Mietwohnung (Erdgeschoss), die durch eine Vitodens 300 im Keller mit Außenfühler versorgt wird (mit Viessmann Vitoplus 300 als Bedienung). Bereits im letzten Jahr ist mir aufgefallen, dass die Heizkörper am Morgen erst stark verzögert anspringen - Beispiel:

Ich drehe den Heizkörper um 7.30 Uhr auf und erst ab ~8.15 Uhr ist ein Rauschen zu vernehmen und er wird warm. Anfangs dachte ich, dass ggf. unsere Nachbarn (1. Obergeschoss) Wärme "wegnehmen", weil sie früher aufstehen.

 

Das Ganze konnte ich aber auch durch einen Temperaturtracker nachweisen - das Diagramm war über den ganzen Arbeitstag verteilt (aktuell: Home Office, also zwischen 8-18 Uhr) gleichmäßig mit Wellen (ca. 6-8 Stück) durchzogen. Also nicht nur am Morgen. Und es war auch am Schreibtisch spürbar, dass die Raumtemperatur zwischendurch immer mal wieder 1-2 Grad abfällt.

 

Meine Frage: Wie kommt das? Die Therme scheint zum Großteil auf Standardeinstellungen zu laufen. Heizkurve und Co. wurde nie angepasst.

 

1. Ist es ein Komforfaktor - ich habe es früh nicht warm (z. B. im Bad mit programmierbaren Thermostaten) und tagsüber immer wieder Schwankungen.

2. Befürchte ich, dass durch den ständigen Abfall und das erneute Aufheizen unnötig Energie verloren geht.

 

Was ist eure Meinung dazu? Was denkt ihr?

6 ANTWORTEN 6

Moin!

 

bei der Heizung gibt es gewöhnlich Einstellungen für die 'Heizzeiten'/Absenkbetrieb. Per Default läuft die Umwälzpumpe (Rauschen...) aber sowohl als auch, zu Absenkzeiten jedoch ggf. mit verminderter Leistung.

 

Bei den Vitodens hat gewöhnlich die Warmwasserbereitung 'Vorrang', d.h. während des Aufheizens von Warmwasser wird mittels des Umschaltventils der Heizkreis abgeschaltet und der Speicherkreis betrieben (das ist natürlich auch vom Hydraulikschema abhängig, aber im 'einfachsten' Fall ist es so).

 

Meine Vermutung ist folglich, dass mit Eintreten der 'Heizzeit' (per Default gleich der Zeit für WW-Bereitung) erstmal Warmwasser bereitet wird, und die Heizkörper während dessen nicht bedient werden. Gleiches geschieht im Laufe des Tages immer mal wieder, wenn das Warmwasser nachgeheizt wird.

 

Ansonsten gibt es noch eine 'Hysterese' zum Ein/Ausschalten des Brenners, wenn selbst die geringste Modulation noch zu viel Leistung bringt. Das ist aber eigentlich nur in Übergangszeiten oder einem super isolierten Haus relevant.

 

beste Grüsse!

Phil

Hallo @HerrP ,

 

vielen Dank für die ausführliche Antwort!

 

Dass die Warmwasserbereitung 'Vorrang' hat, hatte ich schon fast als Grund vermutet. Jedoch wird tagsüber kein Warmwasser benötigt. Nachbarn sind auf der Arbeit bzw. in der Schule und ich sitze brav am PC im Home-Office.

 

Was heißt "per Default gleich der Zeit für WW-Bereitung"?
=> Bei uns ist die Heizzeit ohne Zeiteinstellung und die Warmwasserbereitung auf "Automatisch" (oder so ähnlich). Heißt das, dass er intern dennoch Zyklen für die Bereitung von Warmwasser und Heizwasser hat?

 

Und schließlich die Frage:
Was kann ich dagegen tun? Am Morgen ist es wirklich so, dass die Thermostate im Bad ab 6.00 Uhr aufdrehen und manchmal wird es erst gegen ~7.45 Uhr richtig warm. Das ist schon super nervig...

 

Vielen Dank vorab!

>> Jedoch wird tagsüber kein Warmwasser benötigt.

Der blöde Speicher und was so dran hängt kühlt trotzdem aus, und es wird regelmässig nachgeheizt.

By the way: habt ihr überhaupt einen Speicher? Ich habe im Vitoplus Manual auch was von Durchlauferhitzer gelesen - das würde natürlich einiges ändern...

 

>> die Warmwasserbereitung auf "Automatisch" 

bedeutet, dass immer WW Bereitung/Nachheizung erfolgt, solange 'Heizzeit' programmiert ist.

 

>> Heizzeit ohne Zeiteinstellung

Vor/Werkseinstellung ist 6:00 bis 22:00. Wenn ihr das rund um die Uhr eingestellt habt, müsste aber auf jeden Fall auch die Pumpe rund um die Uhr laufen ('Rauschen') {abgesehen von irgendwelchen Sparschaltungen zu Übergangszeiten, aber dann eher nachts an und tags aus}

 

Ansonsten gibt es keine irgendwie interne Zyklen für die Bereitung von Warmwasser und Heizwasser. Natürlich schaltet der Brenner aus, wenn irgendeine Solltemperatur erreicht ist, und ein, wenn irgendeine 'Hysterese' unterschritten wird. Dazwischen hat er glaubich 2 Leistungsstufen... {ist doch ein Ölbrenner, oder? eigentlich ist das hier dann die falsche Kategorie...}

 

>> Was kann ich dagegen tun? 

6 Uhr ist natürlich gerade die Uhrzeit, zu der mit Werkseinstellungen die Heizzeit und damit bei 'Automatik' eben die Warmwasserbereitung beginnt. Es kann schon Größenordnung eine Stunde dauern, bis so ein über Nacht ausgekühlter Speicher wieder aufgeheizt ist, was noch länger dauert, wenn währenddessen noch geduscht wird. Wenn dann alle ihre Heizkörper aufgedreht haben, muss der Brenner auch das erstmal alles etwas aufheizen...

 

Natürlich müsste man verifizieren, ob sich das alles wirklich so verhält, wie ich vermute...

 

Wenn es so ist, würde ich die WW Bereitung früher starten, damit um 6 dann wirklich auch das Heizen losgeht. Ggf auch das Heizen noch etwas eher starten, damit schon 'angeheizt' ist, wenn du die Heizkörper aufdrehst.

 

...oder einfach später aufstehen 😁

noch kurz: ich hatte ganz oben ein paar Sachen nicht ganz richtig geschrieben, weil ich anfänglich dachte, dass es sich um eine modulierende Gasheizung handelt. Auch läuft bei Vitoplus die Umwälzpumpe nachts wohl nur, wenn das aus Frostschutzgründen angesagt ist - Sorry!

Danke Dir für die Rückmeldung!

Ja, wir haben einen Speicher daran hängen. Das mit der Automatikstellung und der Heizzeit ist ein guter Hinweis... Vllt. stelle ich die Heizzeit dann einfach auf 5-22 Uhr. Dann sollte das Problem ja auch geringer werden.

 

Später aufstehen wäre schön - klappt leider nicht 🙂

 

EDIT: War gerade noch einmal an der Heizung - muss mich korrigieren. Die Heizzeit ist schon von 5-22 Uhr eingestellt... Wirft natürlich neue Fragen auf. Ich behalte es mal im Blick und warte ein paar kühlere Tage ab. Heute war es zu war (Stichwort: Außenfühler). Da hat sie Nachmittags ohnehin abgeschaltet.

Leider immer noch keine Besserung. Draußen ist es schön kalt - die Heizung heizt auch. Manchmal.

 

Gerade am Morgen haben wir immer noch das Problem, dass es insb. im Arbeitszimmer nicht warm wird. Interessant: Im Bad aber schon! Kann es sein, dass vllt. die "Geometrie" der Heizungsrohre Ursache des Phänomens sein könnte? Ich weiß nicht, wie ich mich korrekt ausdrücken sollte - aber dass das Arbeitszimmer einfach am weitesten entfernt ist und entsprechend als letztes warmes Heizungswasser abbekommt.
> Sprich: Sich kleine Schwankungen "vorne" > "hinten" massiv auswirken?

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