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Warmwasserbereitstellung mit hoher Effizienz auch bei alten Anlagen

Hallo ,

ich möchte mein kürzlich umgesetztes Konzept zur Warmwassererwärmung vorstellen.

 

Kritische Anmerkungen oder Nachfragen sind willkommen oder gar notwendig , um meine vielleicht falschen Vorstellungen zu korrigieren.


Ausgangs-Situation:

Ich verfüge über einen 160 l Brauchwasser-Speicher, der bisher ausschließlich über alten Rexola-Kessel mit Wärme versorgt wurde.
Dazu benötigte dieser im Mittel über die letzen Jahre im Sommer ca. 1.2 - 1.4 m3 Gas/Tag. (13 kWh Energie).
Der WW-Verbrauch liegt bei ca. 100 l/Tag, die WW-Temperatur im Bereich von 48-55 Grad.
Der Wärmeverlust des Speichers liegt bei ca. 0.4 Grad/h.

 

Nach den Änderungen an der Anlage

  • Einsparung Energie Gas 4000 kWh
  • Aufwand elektrische Energie 400 kWh

 

Auf den Punkt gebracht:

  ich tausche die 4000 kWh Gas gegen 400 kWh Strom, um mein WW zu erwärmen.


Was wurde geändert ?

 

Ich habe eine Balkon-PV Anlage erworben (600 W) und wollte den Überschuss-Strom mit einer 300W- Heizpatrone im Speicher verwerten. (mittige Positionierung)


Zu meiner Überraschung reichte an sonnigen Tage die Energie aus, den Speicher zu laden.


Nach einigem Rechnen und Messen war klar, dass die WW-Bereitstellung über Gas bei meiner Anlage sehr ineffizent ist (20%).


Die Heizpatrone hingegen setzt die elektrische Energie zu 100% in Wärme um.

 

Ich stellte den Sollwert für WW am Brenner auf 0 Grad, um den tatsächlichen Energie-Bedarf für WW über mehrere Tage zu ermitteln.
Ich benötigte an elektrischer Energie 3.5 - 5 kWh/ Tag im Mittel ca. 4 kWh/Tag.

 

Danach schaltete ich die Ladepumpe (Pumpe im Warmwasserkreis) während der aktiven Brennerphase hinzu.
Die Idee war das einströmende Kaltwasser im Boiler vorzuwärmen.
Dabei bleibt der Brenner im Arbeitspunkt der Raumtemperierung (Vorlauf 40-45 Grad).
Mit dieser Maßnahme reduzierte sich die benötigte elektrische Energie auf 1.5-3.5 kWh/Tag (im Mittel 2 kWh/Tag).


Die zusätzlich benötigte Energie an Gas kann ich nicht bestimmen.
Da jedoch alle Verluste der ohnehin laufenden Raumtemperierung zuzuschreiben sind, ist in diesem Fall die Vorerwärmung vermutlich sehr effizient.
Der Boiler wirkt als Belastung wie ein Heizkörper mit sehr geringen Verbrauch (so zumindest meine Vorstellung)

 

Über das Jahr gerechnet (8 Monate Heizphase) werden ca. 1000 kWh elektrischer Energie benötigt.
Davon abzuziehen ist der Ertrag der Balkon.PV von 600 kWh/Jahr.

24 ANTWORTEN 24

Hallo,

meine Vitola 222 braucht pro Tag 6 kWh um das Brauchwasser bei 50 °C zu halten für 3 Personen (täglich Duschen etc.).

Für mich auffällig bei Deiner Anlage ist der hohe Wärmeverlust und die hohe Energiemenge im Betrieb.

 

Rechnerisch braucht man um 100 l von 10 °C auf 50 °C zu erwärmen 4,7 kWh

Da Du 13 kWh Gas benötigst, liegt der Wirkungsgrad bei 36 %

 

Wurde der Speicher mal entkalkt?

Läuft die Ladepumpe auf höchster Leistung?

Gibt es eine Zirkulationsleitung?

Wäre eine nachträgliche Isolierung des Speichers nicht sinnvoll?

Welche Modulleistung hast Du bei Deiner PV-Anlage und wie ist die Ausrichtung?

Wie verhinderst Du das Du mit Netzstrom heizt, wenn die PV-Anlage weniger als 300 W liefert?

 

Viele Grüße

Stefan

Vitola222 @2001mit V2A-Speicher Vitotronic 200 KW2, Radiatoren und trotzdem Mischer
Vitola300 @2000, Vitosol 200, Solartrol-E, Vitocell 300, Vitotronic 200 KW2, FBH, Rad. & wasserf. Kamin

Hallo Stefan,

erst mal vielen Dank für deine Kommentare und für dein Mitüberlegen.


Zu deinen Fragen:

 

Wurde der Speicher mal entkalkt?

Ich habe vor ca. 5 Jahren das Wasser abgelassen und den Speicher gereinigt (Kalk und Reste der Opferanoden)
Dabei war kaum Verkalkung am Wärmetauscher festzustellen.

 

Läuft die Ladepumpe auf höchster Leistung?
Das war so, solange ich diese den alten Modus nutzte

 

Gibt es eine Zirkulationsleitung?
Die habe ich schon vor Jahren deaktiviert und nutze nun den Zugang für die Heizpatrone.

 

Wäre eine nachträgliche Isolierung des Speichers nicht sinnvoll?
Die Wärmeverluste des 160 l Speichers belaufen sich auf ca. 1.2 kWh/Tag.
Ist das zu viel ?

 

Welche Modulleistung hast Du bei Deiner PV-Anlage und wie ist die Ausrichtung?
Die Modulleistung beträgt 710 kp, Ausrichtung Süd mit 35 Grad Neigung, Süd-Deutschland.

 

Wie verhinderst Du dass Du mit Netzstrom heizt, wenn die PV-Anlage weniger als 300 W liefert?

Gar nicht. Ich habe ja geschrieben, daß ich mit meinen Maßnahmen etwa 1000 kWh elektrische Energie zusätzlich benötigen werde, aber davon 600 kWh vom Balkonkraftwerk geliefert bekomme.

Der Clou ist, daß ich von den 600 kWh /Jahr PV-Energie praktisch nichts in das öffentliche Netz einspeisen werde,
sondern alles selbst verbrauche.

Ich rechne einfach beides gegeneinander auf, was in meinen Augen legitim ist.


Ich habe mir die Konstruktion deiner Vitola 222 angesehen. Das ist alles sehr kompakt aufgebaut.
Der Speicher liegt über dem Kessel mit kürzester Verbindung.
Er wird er von der Abwärme der Kessels umströmt, so daß dessen Umgebungstemperatur deutlich höher als die Raumtemperatur sein wird.

 

Bei mir sieht das anders aus:

  • Kessel und Speicher sind komplett getrennt
  • der Vorlauf des Kessels mündet in einen mächtigen Heizkreisverteiler (Magra) für 2 Heizkreise
  • ein Kreis läuft zum Speicher, der andere versorgt die Heizkörper

Die gesamte Mimik wird im WW-Zyklus auf 75 Grad hochtemperiert, Energie die in der Abhkühlphase letztlich an den Raum wieder abgegeben.


Darin sehe ich die eigentliche Ursache für den hohen Gas-Verbrauch.

 

Der Kessel muss einfach sehr viel Metall und Heizwasser auf Arbeitstemperatur bringen um mit den 75 Grad Vorlauf 50-60 grädiges Brauchwasser zu erzeugen.

Tendenziell wird sich das im der Heizpause noch ungünstiger auswirken, da in der Heizphase schon eine Vortemperierung gegeben ist.

 

Beste Grüße
Johann

Moin Johann!

 

Die Idee, PV mit Heizstab zur WW Bereitung zu benutzen hatte ich hier ja auch schon mehrfach propagiert - ich halte das für eine wirklich gute Sache. In Sommer kann man damit den Kessel oft komplett abstellen, je nach PV Fläche. Und dass der Wirkungsgrad Gas->Wasserwärme nicht so toll ist (was aber auch mit der Speicherlösung generell zusammenhängt) ist ja auch bekannt.

 

Mein Problem dabei: Mein WW-Speicher hat keinen 'Flansch' zum Einbau des Heizstabes. Eigentlich gehört der unten rein, weil da das Wasser am kältesten ist und dementsprechend der Wärmeübergang vom Heizstab in's Wasser optimal. Man kann dann sogar die WW Bereitung an der Kesselsteuerung ziemlich unverändert lassen, weil das warme Wasser nach oben steigt, wo auch der TempFühler der Steuerung sitzt, und der Kessel nur WW heizt, wenn der Strom nicht reicht.

 

>> Zirkulationsleitung? Die habe ich schon vor Jahren deaktiviert und nutze nun den Zugang für die Heizpatrone.

Das war auch meine Idee. Zwar nicht optimal, weil recht weit oben, aber zur Not frisst der Teufel Fliegen...

FRAGE: Hast du einen Heizstab, den du in den doch recht engen Zirku Anschluss reinbekommst?

 

beste Grüsse!

Phil

Sieht mir eher nach Milchmädchenrechnung aus. Man muss hier auch die Anschaffungskosten mit einbeziehen. Und man weiss nicht, wie lange die Komponenten funktionieren. Innerhalb der Garantiezeit sicherlich vernachlässigbar, ausserhalb nicht unerheblich.

Ab wann würde sich die Anlage tatsächlich lohnen(im Sinner von Amortisierung?)

 

Nicht falsch verstehen, grundsätzlich ist es eine gute Sache, PV-Strom selber zu nutzen. Aber nur mit einer Aufwand-Nutzen- Berechnung.

Hallo Phil,

ich habe meine 400 W Heizpatrone hier gekauft. (1/2 Zoll Gewinde, Edelstahl, 45 EUR)

Es ist ein PTC, d.h. mit steigender Temperatur nimmt die verbrauchte Leistung ab.

Bei 50 Grad liegt diese bei ca. 300 W.

 

Elektrochemische Korrosion, sollte durch die vorhandene Opferanode abgedeckt sein.

 

Als Regler kann man einen Shelly 1 mit Sensor-Addon + Sensor verwenden (15 + 15 + 5) EUR.

Der Shelly implementiert den 2-Punkt-Regler und verfügt über einen Zeit-Kalender.

Die Aufheizzeit legt man in die Sonnen-Stunden.

 

Den zusätzlichen Sensor habe ich noch in der Tauchhülse des bestehenden Sensors zum Heizungsregler untergebracht.

 

Wer das selber macht, ist mit etwa 100 EUR für das Material dabei.

 

Nimmt man einen Shelly mit Leistungsmessung und dekativiert beim Gas den Brauchwasser-Zyklus, weiss man auf das "Watt" genau, was man am Tag tatsächlich für die WW-Erwärmung ab Boiler an Energie benötigt.

 

Die oberste orange Kurve zeigt die WW-Temperatur, die Kesseltemperatur liegt immer unter diesem Niveau.

 

johnsr_0-1673098684055.png

Gemittelt über die letzten 5 Tage habe ich einen Energie-Verbrauch von 1.5 kWh/Tag an Strom für Brauchwasser.

Die Balkon-PV steht aktuell heute bei 1.1 kWh.

 

 

@Franky  ne, das passt! du brauchst n paar PV Panele, vlt 4 Stk oder so, gehen auch gebraucht. Neu 4 Stk 1.5kWp 500eu (demnächst ohne MWSt nur noch 400 😉 ). Für den Betrieb an einem Heizstab reicht ein einfacher MPP Regler 24 od. 48 Volt. 40..50eu. Dann noch n Heizstab mit Thermostat, sagen wir 100eu (vlt 200..250 bei Anfertigung nach Mass). Noch n paar meter Kabel 2.5mm2. Also in Summe sagen wir 750eu. Dafür spart man sagen wir 150 Tage im Jahr 5kWh Gas (ich glaube bei 1.5kWp rechnet man sogar mit 1500kWh im Jahr, also dem Doppelten, und das auf der Stromseite!) -> ich weiss nich, was Gas grad kostet, aber bei 20ct spart man bei der Rechnung (750kWh) 150eu im Jahr.

 

Wenn was kaputt geht, ist das höchstens der MPP Regler (es sei denn, Hagel macht die PV Panele kaputt), aber die kleinen Dinger ohne WR oder Hochsetzer sind ziemlich robust.

 

ich glaube, das ist ne gute und nur kleine Investition. Strom zu sparen mit ner Speicherlösung und einem limitierenden 230VAC Wechselrichter bringt zwar noch mehr, aber alleine der Speicher kostet schon in der Größenordnung der ganzen WW Lösung, der WR kostet mehr, und man muss seine Verbraucher auf eine Phase klemmen u.s.w....

@john-sr  das ist ne schöne Low Budged Lösung! 'Leider' läuft der Heizstab mit 230V, für meine Lösung also nicht so ideal. Aber das Prinzip und die Bauform sind schon mal nicht schlecht. vlt bekommt man den für ein paar eu mehr ja auch als 48V...

 

>> Elektrochemische Korrosion, sollte durch die vorhandene Opferanode abgedeckt sein.

da solltest du vorsichtig sein! Wenn der Heizstab 'edler' ist (hier geht es nach elektrochemischer Spannungsreihe), als das Material der Speicherhaut, fungiert der Speichermantel als Opferanode für den Stab! (zumin da, wo die Emaille nicht perfekt ist)

 

Du kannst das unterbinden, in dem du den Stab elektrisch isoliert gegen den Speicher einbaust. Ich hab dafür schon extra Plastikverschraubungen eingepackt, über die ich letztens gestolpert war.

 

Problem bei der 230VAC Lösung ist, dass das Stabgehäuse (wenn metallisch) eigentlich an Schutzerde/PE angeschlossen ist, genauso wie der Speichermantel (wenn alles vorschriftsmässig ist). Selbst bei mechanisch isoliertem Einbau bekommst du damit den Schluss also über Erde/PE...

 

Das ist ein Vorteil meiner 'Insellösung' - die PV Spannung ist potentialfrei und ausserdem im ungefährlichen Kleinspannungsbereich. Es muss also nix geerdet werden und isolierter Einbau ist unproblematisch möglich.

 

 

 

Hallo Johann,

 

demnächst kommt bei mir eine 600 VA-PV mit 4 Modulen (2 x Oste, 2 x West) auf's Dach, daher hatte ich auch eine Warmwasserunterstützung kurz angedacht, aber dann verworfen.

 

Den Vitola 222 hatte ich damals bewußt ausgewählt, auch wenn ich nix nachrüsten kann mangels Anschlüssen.

 

Die 1,2 kWh/d Speicherverluste wären mir zu hoch, ich würde billiges Isoliermaterial (Bettdecken, Handtücher, etc.) als Zusatzisolierung nehmen und dann alles mit Frischhaltefolie einwickeln. Häßlich aber effizient.

 

Zu deiner Solaranlage:

- Es sind sicher 710 Wp und nicht 710 kWp.

- Dein Ansatz zur "Verrechnung" ist nicht legitim. Der Strom, den Du nicht im Moment der Erzeugung verbrauchst, verschwindet im Netz. Der Stromzähler (wenn es ordnungsgemäß ist) zählt den eingespeisten Strom nicht rückwärts. Daher müßtest Du dafür sorgen, das der Heizstab nur dann aktiv ist wenn die erzeugte PV-Leistung > als die jeweils vom Heizstab benötigte Leistung ist (nichtlinears Verhalten des PTC beachten).

 

Dein Temperaturverlaufsdiagramm:

- ist die X-Achse die Uhrzeit? Falls ja, scheint bei Dir nachts die Sonne?

 

Das Korrosionsthema durch den Heizstab wäre mir zu "heiß".

 

Grundsätzliches:

Die 600 kWh Solarertrag pro Jahr entsprechen 60 m³ Gas.

Was kostet Dich das Gas je kWh bzw. m³?

 

Viele Grüße

Stefan

Vitola222 @2001mit V2A-Speicher Vitotronic 200 KW2, Radiatoren und trotzdem Mischer
Vitola300 @2000, Vitosol 200, Solartrol-E, Vitocell 300, Vitotronic 200 KW2, FBH, Rad. & wasserf. Kamin

@HerrP 

Warum sollte man alle Verbraucher an eine Phase anklemmen?

Die Stromzähler in D dürften alle saldierend über alle Phasen sein, es ist also egal auf welcher Phase die Leistung entnommen / verbraucht wird.

 

Viele Grüße

Stefan

 

Vitola222 @2001mit V2A-Speicher Vitotronic 200 KW2, Radiatoren und trotzdem Mischer
Vitola300 @2000, Vitosol 200, Solartrol-E, Vitocell 300, Vitotronic 200 KW2, FBH, Rad. & wasserf. Kamin

aber die 'billigen' limitierenden Wechselrichter messen nur eine Phase. 'Limitierend' heisst, dass die Dinger nur so viel einspeisen wie verbraucht wird. Wenn mehr verbraucht wird, als die leisten können, dann halt bis zur Leistungsgrenze.

 

Hintergrund ist, dass die meiste Sonne tags scheint, der meiste Strom im Rahmen der Leistungsfähigkeit der WR aber abends verbraucht wird. Also kompensieren die Dinger tagsüber den Verbrauch von Router, PC, Radio u.s.w. und vlt auch kurz mal einen Teil von Wasch-, Spül- und Kaffemaschine etc, und der Rest kommt in die Batterie. Und abends, wenn das LED Licht und der LED Fernseher angemacht wird, werden die Batterien wieder entladen.

 

Aber es wird kein 'verlorener' Strom in's Netz eingespeist. Dafür muss aber eben gemessen werden, und das machen die Chinadinger halt nur einphasig. 🙂

 

Wir brauchen am Tag ca. 3..4,5 kWh. Auf 20 Stunden gerechnet sind das etwa 200 Watt. Aber wenn die Sonne scheint eben weniger und Abends mehr. d.h. vom 'normalen' Balkonkraftwerk verschenkt man einen ganz erheblichen Anteil, den der Energieversorger (oder der Netzbetreiber oder wer überhaupt??) dann noch teuer verkauft... Mit dem limitierenden WR mit ein paar Batterien könnten wir den größten Teil der 1.300kWh im Jahr mit 4 PV Panelen abdecken.

Hallo Stefan,

danke für den Hinweis zu den Speicherverlusten.

 

Es sind sicher 710 Wp und nicht 710 kWp.
Klar das war ein Schreibfehler.

 

Dein Ansatz zur "Verrechnung" ist nicht legitim. Der Strom, den Du nicht im Moment der Erzeugung verbrauchst, verschwindet im Netz.Daher müßtest Du dafür sorgen, das der Heizstab nur dann aktiv ist wenn die erzeugte PV-Leistung > als die jeweils vom Heizstab benötigte Leistung ist (nichtlinears Verhalten des PTC beachten).

 

Genau das mache ich. Ich erfasse die aktuelle elektrische Leistung über den (wg. Balkon-PV) vorhandenen digitalen Zähler regle den elektrischen Gesamt-Verbrauch über einen Leistungssteller am Heizstab auf 35 W (um Nichts einzuspeisen) .

D.h. erst wenn der Grundverbrauch abgedeckt ist, wird die Heizpatrone in Stufen angesteuert. Die zuvor beschriebene Variante mit dem Shelly wäre die einfachere Anbindung, wenn man etwa ab 100 Watt Überschuss zuschaltet.

 

- ist die X-Achse die Uhrzeit? Falls ja, scheint bei Dir nachts die Sonne?
Das ist tatsächlich eher selten so. Aber die X-Achse ist die Uhrzeit.

Die Heizpatrone ist immer im Spiel. Tag und Nacht. Sie übernimmt ja die Aufgabe die Wunschtemperatur am Boiler zu halten. Dafür gibt es einen Regler. Wenn aber Überschuss-Strom vorhanden ist, wird der Heizpatrone mit diesem in jedem Fall angesteuert. Der Speicher wird zusätzlich aufgeladen und muss dafür die folgende Stunden nicht mehr so häufig geladen werden.

 

Das Korrosionsthema durch den Heizstab wäre mir zu "heiß".

Magst du erklären warum ? Dann wäre ja auch die schon immer vorhandene Edelstahl-Tauchhülse für den Sensor ein Problem ?

 

Die 600 kWh Solarertrag pro Jahr entsprechen 60 m³ Gas.

Das weiss ich natürlich. Aber ich erreiche mit 600 kWh el. Energie (Balkon-PV) + 400 kWh(zugekaufte el. Energie) dasselbe, wie mit 4000 kWh Gas. Balkon-PV ist eine einmalige Investition. Bei einem Verhältnis von 400 : 4000 muss ich nicht mehr überlegen, was wirtschaftlicher ist.

 

Hier noch die elektrische Energie/Tag für die WW-Bereitstellung der letzten Tage. (Energie an Heizpatrone)
(bis zum 02.01 hatten wir Besuch, daher gelten die Werte ab 03.01)

Im Mittel sind das 1.5 kWh/Tag in der Heizperiode.

johnsr_0-1673110255562.png

 

Viele Grüße und nochmal besten Dank für deine Kommentare

Johann

 

>> Ich erfasse die aktuelle elektrische Leistung über den (wg. Balkon-PV) vorhandenen digitalen Zähler

hm, interessant! sowas kann man da auch abgreifen? dann könnte man den limitierenden WR ja auch damit regeln und bräuchte nicht alles auf eine Phase klemmen. Leider habe ich sowas nicht, und der Elektriker, der meine Sanierung begleitet hat, kann (wie er hinterher festegestellt hat) keinen Zählerantrag bei meinem Netzbetreiber stellen, wei er da nicht gelistet ist, und einen anderen Elektriker findet man für sowas nur sehr schwer, von daher ist das Thema 'Zähler' bei mir nicht sehr 'beliebt'...

 

>> Dann wäre ja auch die schon immer vorhandene Edelstahl-Tauchhülse für den Sensor ein Problem?

hm, auch interessant. bist du sicher, dass die Edelstahl ist? wie ist die denn 'eingebaut'?

 

bei mir ist die eindeutig aus 'Roststahl'

 

HerrP_0-1673112918789.png

 

@HerrP 

hm, interessant! sowas kann man da auch abgreifen?

Diese verfügen alle über eine IR-Schnittstelle.

Hier der im Elektro-Schrank der eingebaute Sensor.

johnsr_2-1673113119873.png

 

Dies sind die Werte, die ich erhalte.

Sobald "Leistung Gesamt" negativ wird, beginnt man einzuspeisen.

johnsr_1-1673112951731.png

Gruß Johann

ha! ebz sind ehemalige Kollegen von mir 😀

noch kurz @Stefan_L 

>> Die 1,2 kWh/d Speicherverluste wären mir zu hoch, ich würde billiges Isoliermaterial (Bettdecken, Handtücher, etc.) als Zusatzisolierung nehmen und dann alles mit Frischhaltefolie einwickeln. Häßlich aber effizient.

Die Vitola 222 hat übrigens 1,4kWh pro Tag Bereitschaftswärmeaufwand nach Norm laut Datenblatt. Mit zusätzlich Isolieren ist da aber wohl eher nix. Bei der Frischhaltefoliemethode hätte ich wiederum Bedenken wegen Schwitzwasser und so und von aussen vielleicht nicht so toll (wenn überhaupt?) emailliertem Speichermantel etc...

@HerrP 

ich habe meine Vitola 222 nicht zusätzlich isoliert, wozu auch bei 6 kWh pro Tag für Warmwasser bei 3 Personen.

 

Wie soll eine zusätzliche Isolierung (außen auf die vorhandene Umhüllung des Speichers) zu Schwitzwasser am warmen Speicher führen?

 

Die von Dir genannten 1,4 kWh/d gelten bei 45 K Differenztemperatur, in meinem Keller sind zwischen 19 °C und 24 °C, der Speicher hat 50 °C, also gut 0,9 kWh/d

 

Viele Grüße

Stefan

 

Vitola222 @2001mit V2A-Speicher Vitotronic 200 KW2, Radiatoren und trotzdem Mischer
Vitola300 @2000, Vitosol 200, Solartrol-E, Vitocell 300, Vitotronic 200 KW2, FBH, Rad. & wasserf. Kamin

@Franky 

Sieht mir eher nach Milchmädchenrechnung aus. Man muss hier auch die Anschaffungskosten mit einbeziehen.

 

Ich habe das für meinen Fall betrachtet und komme zu dem Ergebnis, dass alle Investition nach 2 Jahren bezahlt sind. (Umsetzung per DIY)

 

Siehe Kalkulation im Anhang.

 

PS: Der Hersteller des Wechselrichters gibt übrigens 10 Jahre Garantie auf sein Produkt.

 

Gruß Johann

 

@HerrP 

hm, auch interessant. bist du sicher, dass die Edelstahl ist? wie ist die denn 'eingebaut'?

 

Ich vermute das ist Edelstahl, die Muffe ist aus Messing.

 

 

Boiler_Sensor-Anschluss.jpg

 

Gruß Johann

Mittlerweile habe ich meine Dach-PV von Voll-Einspeisung zur Überschusseinspeisung umrüsten lassen,

so daß nun Überschuss aus 5.5 kWp zur Verfügung steht.

Die 300W Heizpatrone wurde mit einer 600 W Patrone ersetzt.

 

Nach 9 Monaten Erfahrung mit der Heizpatrone ein paar Ergebnisse:

  • Der Gasbrenner ist mit dem Ende der Heizphase im Mai keine Minute mehr gelaufen
  • seit der Umstellung zur Überschußeinspeisung wird die WW-Aufbereitung praktisch immer ausschließlich mit dem Überschußstrom aus der PV realisiert (62 Grad im Boiler)
  • dafür steht der Zeitraum von 09:00 bis 17:00 Uhr zur Verfügung
  • an einem sonnigen Tag ist das um 15:00 Uhr erledigt
  • mit 3-4 kWh Überschußstrom werden 1.3 qm Gas pro Tag ersetzt
  • Heizstab verkalkt erwartungsgemäß, was zu einer Reduzierung der Leistung führt
  • eine jährlich Entkalkung der Heizpatrone ist wohl angesagt

Anbei noch der Verlauf der Boilertemperatur an einem sonnigen und wolkigen Tag

johnsr_0-1695203782096.png

 

Johann

 

sehr schön!! sowas hätte ich auch gern!

 

leider hab ich ja keinen Flansch für einen Heizstab, deswegen muss ich einen druckfesten Durchlauferhitzer daneben stellen und mit ner kleinen Umwälzpumpe durch den Speicher wälzen... Aber erstmal muss ich überhaupt die PV auf den Carport bekommen....

 

>> Heizstab verkalkt erwartungsgemäß, was zu einer Reduzierung der Leistung führt

es gibt Heizstäbe mit eingebauter Temperaturregelung. Wenn man es schafft, den Stab an der Oberfläche knapp unter 60°C zuhalten, sollte die Verkalkung erheblich geringer ausfallen. Praktisch wäre dann auch ein Stab mit größerer Oberfläche (meist haben die dann mehr Leistung), damit man mit eben weniger Temperatur(gefälle) mehr Wärme in den Speicher bekommt...

 

Weisst du, ob lokal die Siedetemperatur überschritten wird? Ich frag mich immer, was dann passiert. Der entstehende Wasserdampf müsste ja beim Aufsteigen eigentlich sofort wieder abkühlen und kondensieren, aber eine ganz genaue Vorstellung habe ich nicht...

 

Grüsse!

Phil

Hallo Phil,

 

Wenn man es schafft, den Stab an der Oberfläche knapp unter 60°C zuhalten, sollte die Verkalkung erheblich geringer ausfallen.





Ich will ja 60 Grad Wassertemperatur erreichen, damit ich morgens und abends noch Reserve zum Duschen habe.
Da würde eine Patronen-Temperatur von 60 Grad nicht reichen. Der Temperaturfühler geht immer auf die Medientemperatur nicht auf die Temperatur der Heizpatrone.

Beim Gasbrenner ist ja die Vorlauftemperatur bei WW-Erwärmung auch bei 75 Grad.

 

Weisst du, ob lokal die Siedetemperatur überschritten wird? Ich frag mich immer, was dann passiert. Der entstehende Wasserdampf müsste ja beim Aufsteigen eigentlich sofort wieder abkühlen und kondensieren, aber eine ganz genaue Vorstellung habe ich nicht...

 

Da ich eine PTC-Heizpatrone einsetze, kann man über die elektrische Leistung die Temperatur der Patrone bestimmen. Diese liegt je nach Medientemperatur zwischen 65 und 80 Grad. Der Wärmeleitwert der Patrone wird sehr hoch sein. Ich beobachte eine Differenztemperatur von 20-25 Grad zwischen Heizpatrone und Medium.
Ich denke da kann nichts verdampfen (beim PTC nimmt die Leistung ohnehin bei steigender Temperatur ab).

Der Siedpunkt steigt zudem bei höherem Druck.

 

John

 

 

 

Verdampfen im Sinne von Kochen ,da passiert hier nichts. Was eher auftreten kann: dass sich durch Erwärmung Gase aus dem Wasser lösen. Die dürften sich aber bei Gebrauch schnell verflüchtigen. Und sind natürlich lange nicht soviel, dass man es überhaupt bemerken würde.

@Franky 

 

Bisher habe ich den Boiler immer bis zur Einbauhöhe der Heizpatrone geleert, wenn ich diese ausgebaut habe.

In diesem Video wird gezeigt, wie man das auch bei vollem Boiler tun kann.

 

Der Ablauf wäre dann wie folgt:

  • Wasserzulauf absperren
  • Druck im Boiler abbauen
  • Heizstab entfernen
  • Öffnung verschliessen
  • Heizstab entkalken
  • Heizstab wieder einbauen
  • Zulauf öffnen
  • Entlüften

Ist das realistisch bzw. praktikabel ?

Wenn man schnell genug ist, dürfte nur wenig Wasser rauslaufen. Wichtig ist, dass die WW-Leitung und natürlich die Zirkuleitung abgestellt sind, um keine Luft nachkommen zu lassen.