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unnötige Volllast vermeiden zugunsten der Lebensdauer - maximale Leistung bei WW Bereitung begrenzen

 

Moin Freunde!

 

Genauso wie beim Auto ist es der Lebensdauer einer Gasheizung nicht abträglich, sie nicht mit 'Vollgas' zu betreiben, erst recht, wenn der 'Motor' noch kalt ist.

 

Die allermeisten Gaskessel sind eh so dimensioniert, dass sie beim Heizbetrieb gewöhnlich höchstens im mittleren Bereich laufen. Es gibt aber Situationen, die den meisten von uns überhaupt nicht bewusst sind, wo die Anlage gerade aus dem kalten Zustand 'richtig Dampf macht':

 

1. beim Start der Warmwasserbereitung: Wegen der gewöhnlich noch mal 20K über der eingestellten WW Stolltemperatur wird schlagartig eine sehr hohe Vorlauftemperatur angefordert.

 

2. bei Umschalten von Absenk- auf Normalbetrieb: Auch hier ist per Default eine Überhöhung von 20% auf den eh gerade sprunghaft erhöhten VL Sollwert eingestellt.

 

In beiden Fällen geht der Kessel gern mal in Richtung 100% Modulation, um möglichst schnell die schlagartig stark erhöhten angeforderten Temperaturen zu liefern. Das macht er zwar nicht lange, aber eben das ist richtig 'stressig' für's Material, weil der Kessel vorher kalt oder nur moderat warm war.

 

Die einfachste Abhilfe ist hier, die maximale Brennerleistung zumindest bei Warmwasserbereitung beispielsweise auf 80% zu begrenzen. Das kostet nur ein paar Minuten, schont aber den Kessel merklich.

 

HerrP_0-1693216871985.png

links ohne, rechts mit Begrenzung auf 70%
Rot ist hier die Brennerleistung (eigentlich die Modulation, aber das ist im oberen Bereich nahezu gleichbedeutend). Bei dem Vergleich der Dauer der WW Bereitung ist zu berücksichtigen, dass links der angeforderte Erwärmungshub des Speicherwassers (grün) etwas niedriger ist als rechts. Ausserdem ist die Pumpenleistung (helllila) stark eingedrosselt zugunsten einer niedirgeren Rücklauftemperatur (dunkelblau, nur berechnet) zwecks besserer Brennwertnutzung/Abgaskondensation (grau - Abgastemperatur).

 

beste Grüsse!

Phil

 

14 ANTWORTEN 14

Das sollte aber nur im Sommer eine Rolle spielen. Im Winter sorgt der Heizbetrieb dafür, dass der Kessel bzw. die Therme bereits ,,vorgeheizt,, sind.

Vollgas ist und bleibt Vollgas. Bei warmem Motor nicht sooo 'stressig' für's Material wie bei kaltem, aber immer noch Volllast (= Belastung an der Grenze der Auslegung)....

 

Grüsse!

Und  was machst, wenn eine Hygieneschaltung für das Brauchwasser aktiv ist ? Hier brauchts einfach eine hohe Vorlauftemperatur.

Ob die Hygieneschaltung überhaupt sinnvoll ist, lass ich mal dahingestellt.

die Flamme ist auch bei 50% Modulation noch weitaus heisser als für das Hygieneprogramm benötigt. Auch die 'Verluste' bekommt es mit 5kW weit mehr als ausgeglichen. das Hochheizen auf die 'Hygienetemperatur' dauert ggf. ein paar Minuten länger.

 

Muss ja niemand machen - es fahren ja auch Leute mit Bleifuss über die Autobahn und kaufen sich nach 3 Jahren ein neues Auto. Der Tip war ja nur für Leute, die lange Freude an ihrer Heizung haben möchten. 😉

 

Man erreicht auch mit 70 oder 80% jede VL Temperatur, die man haben möchte (ausser bei -40°C und geöffneten Fenstern oder vielleicht dauerhaft voll geöffneten Heisswasserhähnen, aber ich glaube da ist der Wärmetauscher im Speicher die Begrenzung)

kleiner Nachtrag:

 

ich habe gerade die Teilenummer von Wärmezelle und Hydraulik der neuen Vitodens 200-W (B2HF) verglichen. Alle Leistungsklassen (11, 19, 25 und 32kW) haben identische Teilenummern bei Wärmezelle und Hydraulik - sind also sozusagen baugleich. Die 'kleinen' Geräte laufen also eh nicht 'an der Grenze der Auslegung', egal ob mit 80 oder 100% (abgesehen vom Volumenstrom des 'Kühlwassers').

 

Bei der Vorgängergeneration (B3HB nachgeschaut) gab es hier Unterschiede zwischen 19 und bsw 35kW Gerät.

 

Grüsse!

Hallo @HerrP 

 

Jetzt kennen Sie die Bedeutung von One Base. Aber es ist perfekt für den Service und die Fabrik, da in allen Kesseln das gleiche Teil steckt VD100-W, VD200-W, VD300-W.

 

VG

😉  @divanc 

wobei 'One Base' ja eigentlich (auch?) für was anderes steht - dass alle Geräte (Thermen, Standgeräte, Wärmepumpen, PV Geräte, BSZs, Thermostate, ...) in einer Steuerungs'architektur' vereint werden können (was bsw dazu geführt hat, dass es damit eindeutige 'Datenpunkt-Adressen' - heute Object Identifier - gibt), und auch auf dieser Ebene ein gewisse 'Generalisierung' und 'universelle Nutzbarkeit' angestrebt wurde. Leider hakt es da an der einen oder anderen Stelle, wie wir immer wieder bei unseren Offenlegungsaktivitäten feststellen müssen, und vielleicht sind in einigen Bereichen die Unterschide doch so groß, das man sich eventuell doch keinen Gefallen damit getan hat, alles in 'ein Kostüm' zwingen zu wollen...

 

beste Grüsse!

Ist doch ganz normal, dass ich bei 60kW beispielsweise einen grösseren Wärmetauscher und Brenner habe. Wenn man jeweils nur eine Komponente tauschen würde, wird das Heizwasser entweder nicht heiss genug oder aber der Wärmetauscher wird nur partiell erwärmt.

Es sei denn, man würde einen mitwachsenden Brenner bzw. Wärmetauscher bauen. Wobei ich jetzt nicht wüsste, wie der aussehen könnte.

60kW ist natürlich noch mal das Doppelte, aber Viessmann baut ja laut Teileliste in eine '11kW' Therme einen 32kW Wärmetauscher und Brenner und eine 32kW Hydraulik ein. Der einzige Unterschied zwischen 11 und 32 kW (zumindest bei den 200-W, wo ich nachgesehen habe) ist ganz offensichtlich der (maximal) Volumenstrom und die Leistungsgrenze in der Software (und der Preis wahrscheinlich, der steht jetzt nicht in der Teileliste). Das erklärt dann auch, warum eine 32kW die gleiche minimale Leistung wie eine 11kW hat.

Nun, der Mindestvolumenstrom muss vermutlich bei beiden Varianten gleich sein. Aber gerade der entscheidet mit darüber, wie lange das Heizwasser im Wärmetauscher erhitzt wird. Mit dem Unterschied, dass bei einem 32kW-Brenner beim Start ca. 16kW, bei einem 11kW-Brenner aber nur 6kW auf den Wärmetauscher einwirken.

Soll heissen, bei der leistungsstarken Variante wird das Wasser schneller heiss, die Abschaltgrenze wird wesentlich früher erreicht. So früh, dass der Brenner noch nicht seine Leistung anpassen kann.

Und genau das nennt man Takten.

Kann mir nicht vorstellen, dass das schädlich sein soll. Die alten Kessel kannten nur Vollgas oder aus. Und die haben am längsten gehalten. Ist eigentlich nur eine Frage von Konstruktion und Auslegung.

 

Aber klar, eine Begrenzung schadet bei Brennwertern auch nicht. Bei den alten NT-Geräten würde sie aber schaden, da die dann in den Kondensationsbereich kämen.

Gruß
Heizing

die alten Geräte waren noch anders konstruiert und ausgelegt, da wurde noch nicht so auf den Cent geguckt (bzw war es nicht möglich, so 'haarscharf' auszulegen). Bei den alten NT Geräten gab es (eben aus dem Grund) eine Begrenzung der Kessel/VL-Temperatur nach unten (gibt es glaubich auch heute noch, bei meiner B3HB heisst die "Minimalbegrenzung Vorlauftemperatur (begrenzt durch kesselspezifische Parameter)"), die hatte Vorrang... Ausserdem läufst du bei 80% Leistungsgrenze nicht Gefahr, an die Untergrenze der Kesseltemperatur zu laufen, und beim Anheizen durchläufst du den Bereich auch mit 100%, was aber völlig egal und nebenbei unvermeidlich ist.

Naja, die alten Kessel waren aber auch aus Gussstahl, den bekommst eigentlich nicht klein.

Die heutigen Brennwertthermen sind aus eher dünnem Blech zusammengeschossen. Da reicht schon ein zu festes Anziehen einer Schraube, um den Wärmetauscher unbrauchbar zu machen.

 Allerdings bin ich auch der Meinung, dass längeres Vollgas bei einer Therme nicht weiter schadet. Die Therme ist dafür ausgelegt. Was wesentlich mehr schadet: Ständiges Ein- und Ausschalten. Auch des Brenners allein.

inwieweit so eine moderne Therme auf dauerhafte Vollast ausgelegt ist, lasse ich mal dahingestellt, genau wie bei einem Auto. Klar geht es nicht sofort kaputt, aber es hält eben länger, wenn man es nicht macht. Bei einer '11'kW Therme mit 32kW Komponenten zweifel ich da natürlich nicht dran.

 

Was ich für nicht gut erachte, ist der transiente Übergang, wenn das Ding von Null oder lauwarm plötzlich mit 100% hochgeheizt wird. Das bedingt thermischen Verspannungen, da kann man mir erzählen was man will. Das Takten noch mehr thermische Verspannungen bedingt habe ich nie bestritten und hat auch wenig mit der Überschrift zu tun bzw. bestärkt höchstens die Aussage, wobei beim Takten selten mit 100% angefahren wird.