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Effizienz Warmwasserbereitung

Zur Effizienz der Viessmann Warmwasserbereitung gibt es hier schon etliche Beiträge, z.B.:

https://www.viessmann-community.com/t5/Gas/Warmwasserspeicher-kuehlt-rekordverdaechtig-schnell-aus/t...
https://www.viessmann-community.com/t5/Gas/Erschreckend-schlechter-Wirkungsgrad-bei-Warmwasserbereit...
https://www.viessmann-community.com/t5/Gas/Waermeverlust-Warmwasserspeicher/td-p/8142

Ich habe eine Vitodens 200-W B2HF mit einem Vitocell 100-W in Betrieb und bin recht unzufrieden.

Das Brauchwasser wird morgens 5:30 Uhr einmalig am Tag auf 60°C geheizt.
Die Zirkulationspumpe ist ganztägig nicht in Betrieb.
Selbst wenn am gesamten Tag praktisch kein Warmwasser entnommen wird, beträgt die Speichertemperatur am Folgetag 5:25Uhr lediglich nur noch 40°C.
Der Heizvorgang benötigt dann etwa 0,65m³ Gas, also etwa 6,5kWh
Davon sind im Brauchwasser 3,73kWh (57%) angekommen (Q = m*cp*dt = 160 kg * 4,2 kJ/kg/K * 20K * 1h / 3600s)
Die Auskühlung in 24h ergibt damit eine Verlustleistung 155W

Der Vitocell 100-W Speicher ist mit einer Verlustleistung von 48,3W angegeben.
Leider weiß ich hierfür die (konstante) Bezugstemperatur nicht.
Der reale Wert dürfte allerdings niedriger liegen da die Temperatur im Speicher abfällt und sich somit sie treibende Temperaturdifferenz reduziert.
Vermutlich liegt die Bezugstemperatur auch höher als 60°C
Der auftretende Wärmeverlust ist also nicht durch Oberflächenverluste zu erklären.

Die Ursache ist, daß der Speicher die Wärme über die sich einstellende Schwerkraftzirkulation an den Schornstein abgibt!
Die Wasser-Anschlussstutzen am Vitodens 200-W B2HF sind ganztägig warm (Abgastemperatur logischerweise ebenfalls erhöht)

Bei dieser Gerätekombination wird die Schwerkraftzirkulation nicht unterbunden.
Wird die Therme und der Speicher wie in der Montageanleitung vorgesehen installiert (Therme an der Wand und der Speicher nebendran auf dem Boden)
stellt sich die Schwerkraftzirkulation allerdings zwangsläufig automatisch ein.

Nach Rücksprache mit dem Servive von Viessmann sei der Heizungsbauer für den Einbau eines Rückflussverhinderers verantwortlich.
Das sehe ich nicht so, da ein Baukastensystem angeboten wird.
Zumindest müsste dann in der Montage- und Serviceanleitung explizit darauf hingewiesen werden (dem ist aber nicht so) und/oder
die Heizungsbauer entsprechend geschult sein.

Der Heizungsbauer (Viessmann Partner) der meine Anlage installiert hat, ist bezüglich der Problematik unbedarft.

Fazit:
Mit einem Rückflussverhinderer könnte leicht eine Menge Energie eingespart werden.
Beim Einbau einer Heizungsanlage ist das praktisch kein Aufwand, im nachhinein, insbesondere in der aktuellen Situation, schon.

 

2 ANTWORTEN 2

Nach etwas Recherche und Tests kann ich folgendes ergänzen:
Bei der Vitodens 200-W B2HF wird (besser soll) die Schwerkraftzirkulation unterbunden werden, indem das
Dreiwegeventil nach der Brauchwasserbereitung auf Heizbetrieb geschalten wird.
Wird es aber nicht!
Das Problem ist hier
https://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/76821/Einbau-einer-Ruecklaufsperre-Schwerkraftventil
bereits 2007 ! beschrieben und offensichtlich bis heute nicht gelöst !

Ich habe daher nach der Brauchwasserbereitung den Brauchwasserheitzreis am Rücklauf vom Speicher zur Vitodens 200-W B2HF
durch schließen des Handkugelhahns unterbrochen.
Die Schwerkraftzirkulation wird dadurch unterbunden,
die Auskühlungsrate hat sich dadurch reduziert.

Allerdings habe ich folgendes festgestellt:
Der Speicher Vitocell 100-W CVAA ist gemäß Datenblatt in Energieeffizienzklasse B
und der Warmhalteverlust ist mit 48,3W angegeben.
Das berechnet sich die Temperaturabsenkung t_zul in 24 Stunden
mit
P * 24h * 3600 s/h = 160kg * 4,18 kJ/kg/K * t_zul
zu
t_zul = 6,2K

Nach DIN EN 15332 gilt das für 45K Temperaturdifferenz zwischen Wasser und Umgebung.
Im Keller habe ich 20°C, den Speicher habe ich auf 60°C geheizt, liege damit also sogar unter den 45K nach Norm.
Ich habe (natürlich ohne Wasserentnahme) die 6K Absenkung bereits nach 12h erreicht.
Die Anschlüsse habe ich für den Versuch allerdings DICK isoliert.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Vitocell 100-W CVAA der bei mir im Keller steht der Energieeffizientklasse B entspricht.

Eine weitere Auffälligkeit: Die Umwälzpumpe hat nach Brennerstop keine Nachlaufzeit.
Ein guter Ablauf wäre: Brenner aus, Umwälzpumpe abstellen wenn Rücklauftemperatur z.B. 2K über Brauchwassertemperatur liegt
(also keine FESTE Nachlaufzeit), dann Dreiwegeventil in Stellung Heizbetrieb umschalten.

Alles in Allem:
Der Kauf einer Viessmann Brennwerttherme mit Warmwasserspeicher war wohl keine gute Entscheidung
wenn das abgelöste alte Gerät (20 Jahre) ca. 15% weniger Gasverbrauch hatte. Und so kalt war der letzte Winter nicht!

Schau mal in deine Montage- und Serviceanleitung, bei der B2HF ist eventuell der Parameter 1791.0 (Zielposition 3-Wege-Ventil) wieder programmierbar. Steht als Werkseinstellung auf 'WW', kann aber auf 'Heizen' programmiert werden (allerdings nur durch den Heizungsbauer). Dies bewirkt, dass das 3-Wege-Ventil immer diese programmierte (Ruhe-)Stellung einnimmt, wenn keine Anforderung durch den Heizbetrieb oder die Warmwasserbereitung vorliegt. Ansonsten bleibt nur der Weg über den Einbau einer Rückflussverhinderung.

 

Nebenbei: In der Montage- und Serviceanleitung für den Vitocell 100-W (zumindest ab Ausgabe 2/21) ist beim heizwasserseitigen Anschluss im Rücklauf sehr wohl eine 'Rückschlagklappe, federbelastet' vorgegeben. Hat der HB halt übersehen.